"Die Häftlinge fanden es beim Nachrichten-Schauen lustig: Ich sitze im Häfn, während meine Taxler-Kollegen, offiziell von Behörden beauftragt, Flüchtlinge von A nach B fuhren", so Berufslenker Chris zur "Krone".
"Mir wurde versichert, dass es legal ist"
Nichts anderes hatte der Wiener gemacht. Mit einem Kollegen sollte er Flüchtlinge von der Bundeshauptstadt nach Oberösterreich bringen - und hatte sich davor sogar (vermeintlich) abgesichert. "Ich habe meinen Chef und die Innung angerufen. Mir wurde versichert, dass es legal ist, sofern ich mich an die Tarifverordnung halte und die Grenze nicht überquere." Beide Kriterien wurden nachweislich erfüllt - was Polizei und Justiz aber anders sahen. Nach der Verhaftung bei Wels in Oberösterreich mussten Chris und sein Kollege 45 Tage im Häfn verbringen.
"Bei den ersten Haftverhandlungen wurde ich hingestellt wie der Boss einer Schlepper-Bande", so der Betroffene. Erst die dritte Richterin schätzte die Sachlage richtig ein - und entließ (inklusive einer Entschuldigung) die "Schwerverbrecher" auf der Stelle. Wenig später folgte dann auch der offizielle Freispruch. Anträge auf Haftentschädigung (50 Euro pro Tag) sowie Rückerstattung des Verdienstentgangs und der Anwaltskosten sind gestellt.
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