Wien-Wahl

Währing grün, City bleibt schwarz, Floridsdorf rot

Österreich
13.10.2015 06:35
Die ÖVP hat sich ihre traditionelle Wiener Hochburg, den ersten Bezirk, doch noch gesichert - wenn auch nur mit hauchdünner Mehrheit. Damit wird Markus Figl, Großneffe von Ex-Kanzler Leopold Figl, neuer City-Bezirksvorsteher. Er löst die vor der Wahl zur FPÖ übergelaufene ehemalige Grande Dame der Bürgerlichen, Ursula Stenzel, ab. Im 18. Bezirk, Währing, haben die Briefwahlstimmen dagegen einen Machtwechsel von Schwarz zu Grün gebracht. Die SPÖ darf indes nach Auszählung der Briefwahlstimmen Floridsdorf behalten.

Inklusive ausgezählter Briefwahlstimmen errang die durch Stenzels Abgang und die Konkurrenz durch die NEOS - sie kamen aus dem Stand auf 9,5 Prozent - strauchelnde Innenstadt-ÖVP 25,7 Prozent. Ganze 137 Wählerstimmen rettete man damit als Vorsprung auf die zweitplatzierte SPÖ, die auf 24,2 Prozent kam. Damit können sich die Schwarzen bei den Wahlkartenwählern bedanken, dass der seit 1946 ÖVP-geführte Bezirk in konservativer Hand bleibt. Ohne diese Stimmen war die SPÖ noch auf Platz eins gelegen.

Die Blauen schafften es mit Neo-Spitzenfrau Stenzel und letztlich 18,7 Prozent auf den dritten Platz. Die Grünen, die sich ebenfalls Chancen im Match um die City ausgerechnet hatten, mussten sich mit 16,0 Prozent und einem Minus von 2,4 Prozentpunkten zufriedengeben. Die Liste "Wir im Ersten" von Anwalt Karl Newole schaffte es mit 5,1 Prozent erneut ins Bezirksparlament.

Währing als zweiter Wiener Bezirk grün
Mit Währing hat die ÖVP dagegen einen traditionell schwarzen Bezirk verloren, die Grünen haben nach ihrer Hochburg Neubau nun einen weiteren Bezirk erobert. Sie verwiesen bei der Bezirksvertretungswahl die ÖVP auf den zweiten Platz - wenn auch knapp: Die Grünen kommen laut Endergebnis mit Briefwahlstimmen auf 28,1 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte), die Volkspartei folgt mit 27,3 Prozent (minus 3,4 Prozentpunkte).

Neue Bezirksvorsteherin im 18. Bezirk wird wohl die frühere Landessprecherin der Grünen, Silvia Nossek, Langzeit-Bezirkschef Karl Homole (ÖVP) muss das Zepter weiterreichen. Das bürgerliche Währing gilt schon seit einigen Jahren als Hoffnungsfeld der Grünen, die sich unter anderem dafür starkgemacht haben, das von der Volkspartei vehement abgelehnte Parkpickerl im Bezirk einzuführen.

SPÖ behält Floridsdorf und Favoriten
Für die SPÖ holten die Briefwähler indes einen Bezirk zurück. Sie drehten Floridsdorf und sicherten der SPÖ mit 38,4 Prozent äußerst knapp vor der FPÖ mit 37,2 Prozent Platz eins. Mit einer hauchdünnen Mehrheit von rund 1000 Stimmen kann SPÖ-Bezirkschef Georg Papai - erst seit März 2014 im Amt - somit im 21. Bezirk weiterregieren.

In Favoriten darf die SPÖ ebenfalls weiterhin die Bezirksvorsteherin stellen: Die Roten erreichten mit 40,4 Prozent den ersten Platz vor der FPÖ mit 38,2 Prozent. SPÖ-Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner muss allerdings ein deutliches Minus von 7,0 Prozentpunkten verkraften, während die Blauen um 4,9 Prozentpunkte zulegten. Entscheidend war schließlich auch hier die Auszählung der Wahlkarten. Die Grünen schafften im bevölkerungsreichsten Wiener Gemeindebezirk ein Plus, wenn auch ein sehr kleines mit 0,02 Prozentpunkten.

Simmering bekommt FPÖ-Bezirkschef
Für die FPÖ bleibt es somit nach dem Dreh in Floridsdorf bei einem neuen Bezirkschef in Simmering, hier änderte sich auch durch die Briefwähler nichts mehr. 19 Jahre lang war Paul Stadler (FPÖ) Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Simmering, nun löst er Eva-Maria Hatzl (SPÖ) als Bezirkschef ab. Die SPÖ erreichte nach Auszählung der Briefwahlstimmen nur 40,9 Prozent und verlor 8,4 Prozentpunkte. Die FPÖ kam auf 41,8 Prozent, ein Plus von 7,5 Prozentpunkten.

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