Mehrere Feuer gelegt

Vier Jahre Haft für Grazer wegen Brandstiftung

Österreich
13.03.2014 13:22
Wegen Brandstiftung in drei Fällen ist ein 40-Jähriger am Donnerstag in Graz nicht rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Zahlreiche Kellerbrände im Bezirk Leonhard hatten die Bevölkerung mehrere Monate lang in Angst versetzt, im Jänner wurde dann der Verdächtige festgenommen. Er gab jedoch nur zu, einen der Brände fahrlässig verursacht zu haben. In den anderen Fällen seien aber "die Indizien zwingend gewesen", so der Richter.

Das Feuer wurde immer im Keller von Wohnhäusern gelegt und in allen Fällen von der Feuerwehr gelöscht, bevor ernsthaft jemand zu Schaden kam. Einige Male mussten aber Bewohner mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die letzten drei Brände ereigneten sich im Jänner dieses Jahres - und alle drei in unmittelbarer Nähe der Wohnung des Beschuldigten.

Dieser gab an, ein Fan von Einsatzkräften zu sein, außerdem sammelt er Polizeiuniformen. Bei einem der Brände wurde er gesehen, als er das Haus verließ, in dem gerade ein Feuer ausgebrochen war. "Ich war im Keller, weil ich Lulu musste, dabei habe ich mir eine Zigarette angezündet und das Streichholz in ein Kellerabteil geworfen", lautete seine Version. Warum er nicht die Feuerwehr verständigt habe, wollte Richter Erik Nauta wissen. "Ich hab' eh mit mir gekämpft, ob ich anrufen soll, aber ich habe Angst bekommen. Ich hab' gehofft, es geht von selbst aus", meinte der Beschuldigte.

Beschuldigter: "Ich gebe nichts zu, was ich nicht war"
Mit den übrigen Bränden will er nichts zu tun haben. "Ich gebe nichts zu, was ich nicht war", so der Angeklagte. "Oder nur, was man Ihnen nachweisen kann", so der Richter trocken. Der 40-Jährige, der im eigenen Wohnhaus als Hausmeister arbeitet, wurde bereits beim Bundesheer wegen einer Drohung entlassen und konnte auch bei einer Security-Firma und als Postzusteller nicht dauerhaft Fuß fassen.

Für eine gewisse Heiterkeit sorgte die Aussage, er habe von seiner Mutter zum Geburtstag ein teures Feuerzeug bekommen. "War das ihr Geburtstagswunsch?", fragte Nauta, doch der Beschuldigte verneinte. Der Schöffensenat befand den 40-Jährigen in drei Fällen für schuldig und verhängte eine vierjährige Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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