Nach Granaten-Mord

Verdächtiger gestand: “Wollte Rohrbombe verwenden”

Österreich
05.04.2014 12:48
Jene Rohrbombe, die am Freitagabend im Kellerabteil eines Wohnhauses in Wien-Landstraße entdeckt wurde, sollte ursprünglich im Jänner bei dem Handgranaten-Mord in Ottakring eingesetzt werden. Dies gestand einer der Verdächtigen, der nach seiner Verhaftung den Hinweis auf die Bombe gegeben hatte. Warum dann doch ein Revolver und eine Handgranate verwendet wurden, um die zwei Männer zu töten, ist noch unklar.

Einer der drei Verdächtigen (siehe Story in der Infobox) hatte bei der Einvernahme zunächst gestanden, dass er eine Rohrbombe im Keller eines Wohnhauses in der Erdbergstraße 103 im 3. Wiener Gemeindebezirk deponiert habe. Der Entminungsdienst wurde alarmiert - und ging daraufhin mit äußerster Vorsicht vor. "Sie scannen Meter um Meter", sagte Polizeisprecherin Barbara Riehs am Freitagabend.

Gebäude evakuiert, Sprengsatz entschärft
Als der Entminungsdienst schließlich feststellte, dass es sich tatsächlich um einen scharfen Sprengsatz handelte, wurden die Hausbewohner aus Sicherheitsgründen evakuiert. Gegen 19.30 Uhr konnte die Bombe schließlich geborgen und zur Entschärfung nach Traiskirchen gebracht werden.

Das Gebiet rund um die Wiener Erdbergstraße war für den Polizeieinsatz großräumig abgesperrt worden. Nachdem die unmittelbare Gefahr kurz nach 19.30 Uhr gebannt war, konnte der Verkehr wieder ungehindert fließen.

Tat in Ottakring sollte mit Rohrbombe durchgeführt werden
Im Zuge seiner Einvernahme gab der Verdächtige am Samstag schließlich zu, dass er die Rohrbombe eigentlich für den Mord in Ottakring einsetzen wollte. Warum er stattdessen doch die Handgranate verwendete, konnte Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, vorerst nicht angeben: "Aber der ursprüngliche Plan war, die Tat mit der Rohrbombe durchzuführen."

Indes laufen die Ermittlungen der Kriminalbeamten, um die Herkunft der Rohrbombe zu klären. Fest steht bislang, dass diese aus einem Stahlrohr, Sprengstoff und Kappen selbst hergestellt war. Ob sie von dem Verdächtigen eigenhändig gebastelt worden war, konnte Bussek noch nicht sagen. Der Verdächtige habe jedenfalls einen Bezug zu dem Wohnhaus.

Weitere Bomben versteckt?
Ob möglicherweise sogar noch weitere Bomben versteckt worden waren, gab die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Noch am Samstag wurde das Trio in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. "Von der Staatsanwaltschaft wurden für alle drei Verdächtigen U-Haftanträge gestellt", sagte Bussek. Über diese werde nun das Gericht innerhalb von 48 Stunden entscheiden.

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