Auf Familie zugerast

Vater ohne Reue: “Sind Kinder wirklich nicht tot?”

Österreich
17.05.2016 12:13

Jener 29 Jahre alte Rumäne, der am Pfingstsonntag in Graz seine Frau und seine beiden Kleinkinder mit dem Auto überfahren wollte, zeigt in den Einvernahmen bisher keine Reue - im Gegenteil: "Er fragte immer, ob die Kinder denn wirklich nicht tot sind", so der Ermittler Anton Kiesl am Dienstag. Und weiter: "Der Mann dürfte psychisch krank sein."

Bei der ersten Befragung hatte der 29-Jährige noch den Mordversuch gestanden. Später schwächte der Verdächtige seine Aussage wieder ab, sagte Ermittler Kiesl. Der Rumäne ist seit fünf Jahren wegen psychischer Probleme in Behandlung und hat vor zwei Wochen seine Tabletten eigenmächtig abgesetzt.

Kiesl habe bei der Staatsanwaltschaft Graz bereits die Beistellung eines Psychiaters angeregt, der klären soll, ob der Täter zurechnungsfähig war. Über den Verdächtigen dürfte noch am Dienstag, spätestens am Mittwoch die Untersuchungshaft verhängt werden, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Dienstagmittag.

"Aggressionsschübe" nahmen zu
Polizeilich war der 29-Jährige bis zum Sonntag unauffällig. Seine Frau sagte zu den Ermittlern jedoch, dass er sie öfter geschlagen habe. Zuletzt sei es unerträglich geworden, weshalb sie Anzeige erstattete. Seine "Aggressionsschübe" hätten zugenommen, seit er seine Tabletten nicht mehr nehme. Krankhaft eifersüchtig soll er ebenfalls sein, sagte seine Frau. Und er habe bereits vor der Wahnsinnstat dem Opfer gedroht, mit den Kindern einen Unfall mit 200 km/h zu bauen, so Kiesl.

Mit welcher Geschwindigkeit der Familienvater auf seine Frau und seine Kinder losgefahren ist, könne noch nicht gesagt werden. Das Auto wurde beim Anprall an der Hausmauer stark beschädigt, der Verdächtige dürfte mit dem dritten Gang gefahren sein. Beide Airbags gingen auf. Ein Gutachter wird sich den Unfallwagen genau ansehen und seine Berechnungen anstellen.

Weitere Zeugen gesucht
Aus polizeilicher Sicht sind die Ermittlungen weit fortgeschritten: Neben dem Verdächtigen wurden auch schon seine Frau, Verwandte und Zeugen befragt. Derzeit warte man noch auf mögliche weitere Zeugen, die sich melden, sagte Kiesl. Einer der Passanten hatte zu Protokoll gegeben, er habe erst gedacht, der Lenker habe Gas- und Bremspedal verwechselt, weil er beschleunigte und auf die Mutter und den Doppelkinderwagen losfuhr.

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