"Geht um Existenz"

Unfallopfer wartet seit Sommer auf Kostenersatz

Österreich
17.12.2015 07:06

Zu einem schweren Unfall ist es Ende Juli bei der Eröffnung der Flaniermeile in der Griesgasse in Salzburg gekommen. Beim Sternbräu kippte ein Fensterflügel aus der Mauer und fiel auf eine 53-jährige Frau. Sie wurde schwer verletzt, musste viermal operiert werden. Auf den Kostenersatz - auch für die Reha - wartet sie bis heute.

Als am 31. Juli zur Eröffnung der Flaniermeile in der Griesgasse eingeladen wurde, wollten sich Karin B. und ihre Freundinnen das nicht entgehen lassen. Sie verweilten schließlich bei einer Schirmbar des Sternbräus. Genau über Karin B. kippte dann plötzlich ein Fensterflügel aus dem Mauerwerk und fiel auf die Frau.

Die Folgen waren verheerend: "Ich hatte eine Kopfwunde, beide Handgelenke waren gebrochen, auch mein rechter Daumen war betroffen", schildert das Opfer. Zudem bekam es Probleme mit der Hüfte. Die Frau musste viermal operiert werden und bekam ein künstliches Hüftgelenk. An beiden Händen musste sie fünf Wochen lang Gipsverbände tragen. Das linke Handgelenk wurde mit Schrauben fixiert.

Per Anwalt Klage eingereicht
Vier Monate lang kämpfte sich Karin B. zurück ins Leben und nahm an diversen Reha-Programmen teil, um endlich wieder arbeiten zu können. Die nicht geringen Kosten dafür blieben vorerst an ihr hängen.

"Ich habe sowohl mit der Immobilien Bauträger AG, denen das Sternbräu-Gebäude gehört, als auch mit dem Betreiber Kontakt aufgenommen. Beide fühlen sich nicht verantwortlich", ist Karin B. verzweifelt. Sie hat mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet. Der reichte Klage ein. Am 20. Jänner gibt es einen gerichtlich angeordneten Lokalaugenschein.

"Bei mir geht es um die Existenz"
Zu diesem wurde auch Sternbräu-Wirt Harald Kratzer geladen. "Ich verstehe die Probleme der Frau. Es war auch ein Unglück. Trotzdem müssen wir abwarten, was das Gericht sagt. Es muss geklärt werden, wieso ein Fensterrahmen einfach herausfallen kann, ob es da ein technisches Problem bei den Baufirmen gab", so Kratzer. Auch er sei dafür, dass der Fall rasch geklärt werde.

Für Karin B. ist das keine wirklich ausreichende Auskunft. "Bei mir geht es mittlerweile um die Existenz. Ich habe schon fast 5000 Euro für Therapien und Reha ausgegeben. Ab 2. Jänner kann ich zwar wieder arbeiten, trotzdem fehlt mir das Geld", sagt die Interspar-Verkäuferin aus Taxham.

"Man hätte mir schon längst helfen können"
Sie und ihr Anwalt hoffen jetzt auf einen fairen Prozess und darauf, dass endlich jemand die Verantwortung übernimmt. "Man hätte mir schon längst helfen können. Ich bin als gesunder Mensch zu dem Fest gegangen und landete dann unverschuldet mit jeder Menge Brüchen im Spital."

Bei der Immobilien Bauträger AG weiß man laut telefonischer Auskunft nichts von dem Vorfall. Auch dass es diesbezüglich eine Klage gibt, ist dort neu.

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