Heftige Gewitter

Überflutungen in der Steiermark und in Kärnten

Österreich
01.09.2014 14:43
Heftige Gewitter haben am Sonntagabend in der Ober- und Südsteiermark innerhalb von Minuten für vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen gesorgt. In der Südsteiermark wurden durch starken Wind Bäume geknickt und auf Stromleitungen geschleudert, wie Polizei und Feuerwehren mitteilten. Im Süden wurden zudem die Pyhrnautobahn (A9) und Landesstraßen überflutet, in Graz musste die Murpromenade gesperrt werden. Auch in Kärnten kam es zu lokalen Überflutungen und Murenabgängen.

In der obersteirischen Stadt Knittelfeld im Bezirk Murtal hatte der Starkregen am Sonntagnachmittag und -abend vor allem im Stadtzentrum Keller mit Wasser volllaufen lassen.

Rund 120 Feuerwehrleute waren mit Pump- und Aufräumarbeiten beschäftigt, überschwemmte Unterführungen und Straßen sowie der Busbahnhof und ein Firmenareal mussten von Wasser und Schlamm befreit werden. Durch den Einsatz von mehreren leistungsstarken Tauch-und Schmutzwasserpumpen gelang es den Einsatzkräften, die Situation rasch in den Griff zu bekommen.

Straßen und Keller im Bezirk Leibnitz überschwemmt
Im Süden der Steiermark brachte das Gewitter - vereinzelt war auch Hagel dabei - im Raum Leibnitz laut Bezirksfeuerwehrverband binnen kürzester Zeit so viel Wasser, dass Straßen überschwemmt und Keller überflutet wurden. Durch den heftigen Wind wurden Dächer abgedeckt, Bäume geknickt oder entwurzelt und auf Stromleitungen geschleudert.

Bei einem Wohnhaus in Neudorf schlug ein Blitz ein, hier konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr ein Brand verhindert werden. Die A9 stand im Raum Lebring-St. Margarethen und Spielfeld unter Wasser.

In St. Peter am Ottersbach und in Weinburg am Saßbach im Bezirk Südoststeiermark hatte das heftige Unwetter gegen 20.30 Uhr binnen Minuten Straßen überschwemmt und Keller volllaufen lassen. Mehrere Landesstraßen mussten abgeriegelt werden, die meisten Sperren konnten in der Früh wieder aufgehoben werden. 33 Feuerwehren standen im Süden die ganze Nacht mit fast 70 Fahrzeugen und über 470 Florianis im Unwettereinsatz.

Etliche Bereiche entlang der Mur gesperrt
In Graz erreichte der Pegelstand der Mur laut Katastrophenschutzreferent Helmut Nestler 4,14 Meter. Deshalb wurden etliche Bereiche entlang des Flusses im Stadtgebiet gesperrt. Als Gefahrenbereich gelten die Mur selbst sowie ihre beiden Ufer an der Ost- und Westseite über das gesamte Stadtgebiet mit den Murpromenaden und weiters die Unterführungen Keplerbrücke, Kaiser-Franz-Josef-Kai, Bertha-von-Suttner-Brücke.

Nestler: "Wir beobachten die Situation genau und informieren, sobald eine Entspannung eintritt. Wir raten der Bevölkerung, die Verordnung ernst zu nehmen."

1,7 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft
Die Unwetter führten - vor allem auch durch Hagelschlag - zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft, wie die Hagelversicherung am Montag mitteilte. Wein- und Obstkulturen sowie Gemüse und Mais in den Bezirken Südoststeiermark und Leibnitz wurden massiv in Mitleidenschaft gezogen, man gehe derzeit von einem Schaden von rund 1,7 Millionen Euro aus, erklärte Mario Winkler, Sprecher der Versicherung. Rund 2.000 Hektar Fläche seien laut derzeitigem Stand betroffen, hieß es. "Dass zu einem so späten Zeitpunkt so folgenschwere Hagelereignisse auftreten, ist bemerkenswert", so Winkler. Bei einigen Obst- und Gemüsesorten bzw. auch beim Wein stand die Ernte bzw. Lese knapp bevor.

Murenabgänge in Kärnten
Auch in Kärnten hat Starkregen in der Nacht auf Montag zu lokalen Überschwemmungen und Murenabgängen geführt. Im Gemeindegebiet von Weitensfeld im Bezirk St. Veit verlegte ein Erdrutsch etwa die Gurktal Bundesstraße (B 93), die aber am Vormittag wieder frei befahrbar war. Im Stadtgebiet von St. Veit wurde entlang der Glan der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Zu Mittag ließ der Regen bereits nach.

"Die Glan ist in einigen Bereichen über die Ufer getreten, der im Vorjahr angeschaffte mobile Hochwasserschutz wurde aufgebaut, um einzelne Objekte zu schützen", erklärte Fritz Orasch, Pressesprecher des St. Veiter Bürgermeisters Gerhard Mock. Statistisch gesehen komme so ein Ereignis einmal im Jahr vor. Am Montag waren die Radwege entlang der Glan in St. Veit gesperrt. "Da der Regen nachgelassen hat, dürfte morgen wieder alles vorbei sein", so Orasch.

Wegen lokaler Überflutungen waren in den vergangenen Stunden zahlreiche Feuerwehren im Einsatz. Für die Einsatzkräfte galt es vornehmlich in den Bezirken Hermagor, Spittal, St. Veit und Wolfsberg Keller auszupumpen und Straßen zu räumen.

Wetterwarnung bleibt vorerst aufrecht
Die Wetterwarnung wegen der Niederschläge sollte laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bis Dienstagnachmittag aufrecht bleiben. Lokal seien noch zwischen 15 und 45 Liter pro Quadratmeter bis morgen möglich.

In den vergangenen 24 Stunden kamen laut ZAMG unter anderem in Kärnten am Weissensee stellenweise bis zu 95 Liter pro Quadratmeter zusammen. Auf der Großglockner-Hochalpenstraße hielt der Winter mit Schnee Einzug. Für Mittwoch ist eine Wetterberuhigung angesagt.

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