Medienbericht:

Türkische Liste will bei Wien-Wahl antreten

Österreich
16.07.2015 17:07
Am 11. Oktober soll laut einem Medienbericht erstmals bei einer Wien-Wahl eine hauptsächlich türkische Liste auf dem Stimmzettel stehen, die Migranten ansprechen will. Demnach bereite der Ex-Obmann der Auslandstürken, Turgay Taskiran, eine Liste vor, "um den Rechtsruck in Österreich zu stoppen". Auch die umstrittene Union Europäisch-Türkischer Demokraten, die dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nahesteht, mische bei dem Polit-Projekt mit.

"Wir sehen uns gerade die juristischen Gegebenheiten für eine Kandidatur an", wird Turgay Taskiran in einem Online-Bericht der Tageszeitung "Die Presse" am Donnerstagnachmittag zitiert. Er soll für die - derzeit noch namenlose - Liste das Gesicht nach außen sein und auch deren Spitzenkandidat werden. "Es sind sehr realistische Chancen, dass wir antreten", so Taskiran. Die Planungen laufen für eine Kandidatur auf Landesebene. Bezüglich einer Kandidatur in den Bezirken müsse man noch schauen, wo man antrete.

Verbindung zu Erdogan-naher Organisation
Taskiran, türkischstämmiger Arzt aus Favoriten, sei in der türkischen Community bestens vernetzt, heißt es in dem Bericht weiter. Und er war bis September 2013 Obmann der umstrittenen Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD). Die Organisation gilt als der verlängerte Arm der türkischen Regierungspartei AKP. Die UETD war es auch, die Erdogan zuletzt im Juni 2014 nach Wien holte. Damals fanden sich Tausende Menschen mit türkischen Wurzeln in der Albert-Schulz-Eishalle ein, um Erdogan live zu erleben.

Laut Taskiran besitzt die geplante Liste für die Wien-Wahl die breite Unterstützung "der verschiedenen, wichtigsten türkischen Vereine". Und auch die UETD ist unter den Unterstützern. Es solle aber nicht eine AKP-Liste sein, wird zugleich betont. "Es werden auch Aleviten und Kurden dabei sein", so Taskiran. Er will bei allen wahlberechtigten Wienern mit Migrationshintergrund punkten, nicht nur bei der türkischen Community.

Liste will Strache-FPÖ "die Stirn bieten"
Grund für die geplante Kandidatur sei "der Rechtsruck in Österreich". Die Fremdenfeindlichkeit steige - und keine Partei würde FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "die Stirn bieten". Auch nicht mehr die SPÖ, kritisiert Taskiran. Ein weiterer Grund für die Kandidatur sei der Umgang mit Flüchtlingen. Insgesamt verspricht sich der Arzt gute Chancen bei der Wien-Wahl im Oktober, den Einzug in den Gemeinderat zu schaffen. Fünf Prozent der Stimmen sind dazu notwendig.

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