Botschafter Waldner:

“Trump spricht die Ängste der Menschen an”

Österreich
20.01.2017 16:33

Botschafter Wolfgang Waldner hat als einziger offizieller Vertreter Österreichs eine Einladung zur Angelobung Donald Trumps. Gegenüber der "Krone" beschreibt der Diplomat, wie er den ganzen Rummel rund um den 45. Präsidenten der USA erlebt hat.

Krone: Herr Botschafter Waldner, Sie waren seit den Achtzigern in diversen diplomatischen Funktionen für unser Land in den USA tätig und erhielten als offizieller Vertreter Österreichs eine der begehrten Einladungen zur Angelobung. Wie haben sie den ganzen Rummel im Vorfeld miterlebt?
Wolfgang Waldner:Schon vor der eigentlichen Angelobung gab es diverse Veranstaltungen. So gab es zum Beispiel am Donnerstag ein Willkommenskonzert und abends einen Ball des Bundesstaates Illinois, an dem ich teilnehmen durfte.

Sie erleben mittlerweile die fünfte Angelobung eines US-Präsidenten in Amerika mit. Waren die Sicherheitsmaßnahmen jemals so hoch?
Die Zeremonien waren stets etwas Besonderes. Aber im Laufe der Jahre und angesichts der Terrorbedrohung haben die Maßnahmen sicher zugenommen.

Viele Europäer fragen sich bis heute, wie Trump gewinnen konnte ...
Es kam für viele überraschend, aber das Volk hat gesprochen. Trump hat es verstanden, die Sorgen und Ängste der Menschen anzusprechen und einfache und provokante Botschaften formuliert.

Was werden die nächsten Jahre bringen?
Donald Trump wirkt wie ein Typ, der immer gewinnen möchte, und so ist er wohl auch auf der Suche nach dem besten Deal für das Land. Er wird weiterhin impulsiv bleiben, aber sich mit den besten politischen Beratern umgeben.

Sind Sie Donald Trump nach der Wahl eigentlich schon persönlich begegnet?
Ja, es gab ein kurzes Kennenlernen und ein Händeschütteln beim sogenannten Global Dinner.

Werden sich die Beziehungen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten ändern?
Nein. Außenpolitik ist immer von den gegenseitigen Interessen getrieben. Die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA sind immens wichtig. Österreichische Firmen schaffen in den Vereinigten Staaten ca. 30.000 Arbeitsplätze. Erst jetzt hat die Voest in Texas ein Eisenerz-Werk um 600 Millionen Dollar gebaut.

Wie wird Obama in die Geschichte eingehen?
Er hat sehr viel bewirkt. Vorzeigeprojekte sind das Iran-Abkommen oder die Aussöhnung mit Kuba. Die Wirtschaft hat sich in seiner Amtszeit massiv verbessert und er hat das Gesundheitssystem grundlegend reformiert.

Gregor Brandl, Kronen Zeitung

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