"Zutiefst geschockt"

Trauer um Ingenieur nach tödlicher Hai-Attacke

Österreich
23.03.2014 18:22
Tiefe Trauer und Betroffenheit herrschen in der oberösterreichischen Ortschaft Hofkirchen im Mühlkreis: Der ehemalige Tiefbauingenieur Friedrich B. (66) ging während seines dreiwöchigen Urlaubs in Südafrika trotz Warnschildern am gefährlichsten Strand der Welt baden - vor den Augen seiner Gattin Margit (60) wurde er von einem Hai getötet.

Der sportliche und durchtrainierte Mühlviertler wurde - wie berichtet - am Samstagnachmittag im hüfthohen Wasser von dem Raubfisch attackiert. Als die Helfer nach 20 Minuten eintrafen, trieb der 66-Jährige tot im Meer. Zu diesem Zeitpunkt seien andere Urlauber bereits wieder völlig unbekümmert ins Wasser gegangen, schilderte ein Augenzeuge. Aus den Bissspuren schlossen die Experten, dass es sich um einen gut dreieinhalb Meter langen Hai gehandelt haben muss.

"Sind alle zutiefst geschockt"
"Wir sind alle zutiefst geschockt", so der Bürgermeister von Hofkirchen, Martin Raab, der die Hiobsbotschaft per SMS erhielt - und lange hoffte, dass es sich um einen Irrtum handelt. "Noch vor zwei Wochen hat mir der Fritz voller Freude erzählt, dass er drei Wochen in der Heimat von Nelson Mandela verbringt."

B. stand der Gemeinde stets mit seinem Fachwissen und Können zur Seite. In der Freizeit reiste er gerne, war begeisterter Segler und auf allen Meeren unterwegs - dabei immer besonnen und bestens vorbereitet. Er hinterlässt drei erwachsene Kinder - zwei Töchter und einen Sohn - sowie drei Enkel. Eine Tochter lebt in New York, das Ehepaar besuchte sie oft.

Gefährlichster Strand der Welt
Indes werden die Ehefrau und die anderen Mitglieder der Reisegruppe durch Botschaftsmitarbeiter betreut, die auch bei weiteren Schritten wie der Überstellung des Toten helfen. Der Strand von Port St. Johns ist - was Haie betrifft - der gefährlichste Strand der Welt. Binnen fünf Jahren gab es dort nunmehr acht Tote.

Wolfgang Frühwirth, Referent für das Sharkproject Austria und Experte für Haie, setzt sich seit Jahren für den Schutz der gefährdeten Raubfische ein. "Die Gefahr, von einem Hai getötet zu werden, steht 1:3,75 Millionen", erklärt er im "Krone"-Gespräch, denn "wir passen nicht ins Beuteschema".

Warum es dennoch vier bis elf Mal pro Jahr zu tödlichen Attacken kommt, erklärt Frühwirth wie folgt: "Haie sehen nicht sehr gut, stupsen Unbekanntes an, machen dann einen 'Gaumenbiss' - schwimmen aber weg, wenn sie einen Menschen erwischen. Im aktuellen Fall könnte es ein Bullenhai gewesen sein, der auch in flaches Wasser schwimmt - und der hat einen sehr kräftigen Biss, das Opfer verblutet dann."

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