"Keine Chance"

Transport in Klinik dauert zwei Stunden: Baby tot

Österreich
18.02.2014 12:18
Nachdem im Dezember 2012 die Geburtenstation am weststeirischen LKH Voitsberg unter Protesten der Bevölkerung geschlossen worden war, ist es am Freitag zu einem besonders tragischen Todesfall gekommen. Bei der Geburt eines Kindes traten Komplikationen auf, volle zwei Stunden vergingen, ehe die Gebärende (20) in der nun 50 Kilometer weit entfernten Geburtenstation eintraf. Das Kind starb.

"Die Plazenta hatte sich vorzeitig gelöst. Das ist ein ganz seltener, schicksalhafter Verlauf", schilderte Peter Hofmann, Primar des LKH Deutschlandsberg, die Ursache für den tragischen Ausgang der Schwangerschaft der 20-jährigen Erstgebärenden aus Maria Lankowitz. "Als die Patientin bei uns eintraf, konnten wir nur noch den Tod des Kindes feststellen", so der Mediziner.

Vom Wohnort der Gebärenden zur nunmehr geschlossenen Geburtenstation nach Voitsberg hingegen hätte die Rettungsfahrt nur rund eine Viertelstunde gedauert.

Rettung kam nach einer Stunde
Dem Roten Kreuz, das rund eine Stunde nach Eingang des Anrufes bei der Gebärenden ankam, will Hofmann keine Schuld geben: "Natürlich ist es wichtig, dass der Transport möglichst schnell die Gebärstation erreicht. Für das Rettungsteam war nach der Schilderung der Mutter aber nicht ersichtlich, dass es sich um eine Plazentaablösung handelt." Auch trotz des großen Blutverlusts der jungen Frau nicht: "Es blutete in die Gebärmutter hinein. Auch die Mutter hatte keine Chance, dieses Ereignis zu erkennen. Gegen solche schicksalhaften Ereignisse kann man schwer etwas vorbeugend machen", erklärte der Arzt.

Fall wird "genau geprüft"
"Wir können auch nicht sagen, ob das Kind überlebt hätte, wenn die Mutter früher eingeliefert worden wäre. Sauerstoffmangel beim Kind führt binnen weniger Minuten zum Tod", so der Primar. Dennoch gibt es nun Stimmen, die sich - wie der steirische Landtagsklub der KPÖ - für die Wiedereröffnung der Geburtenstation in Voitsberg starkmachen. Das Team Stronach forderte einen Gesundheitsgipfel. Vonseiten der VP-Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder gab es vorerst keine Stellungnahme zum weiteren Vorgehen: Der Fall werde auf alle Fälle "genau geprüft", hieß es aus ihrem Büro.

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