Unheimliche Serie

Tiroler Oberland zittert vor Feuerteufel

Österreich
12.12.2014 07:57
Weil ein Kinderarzt am späten Mittwochabend mit seinem Hund in Pians im Tiroler Oberland Gassi gegangen ist, wurde ein Heustadel-Brand gerade noch verhindert. Der Arzt entdeckte einen Lichterschein im Stadel und lief zu seinem Nachbarn, der mit einem Feuerlöscher die Flammen ersticken konnte. Dennoch: "Der Feuerteufel vom Oberland", wie er an den Stammtischen bereits bezeichnet wird, hatte wieder einmal zugeschlagen. Auch nach dem neunten Brandanschlag in Serie tappen die Polizeiermittler im Dunkeln.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag ("Ich bin oft bis spätabends im Dienst") ging der in Pians wohnende Kinderarzt Alfred Schweissgut mit seinem Hund "Emily" wie so oft noch eine Runde spazieren. "Oberhalb des Straßentunnels in Quadratsch sah ich plötzlich in einem Heustadel einen orangen Lichterschein. Ich hatte meine Taschenlampe dabei und habe in den Stadel geleuchtet: Da sah ich es brennen", berichtete Schweissgut.

Weil er bei seinen Spaziergängen niemals ein Mobiltelefon dabei habe, lief er zu einem befreundeten Nachbarn, dem Rechtsanwalt Stefan Weiskopf. Dieser alarmierte zunächst die Feuerwehr und lief dann zusammen mit dem Kinderarzt und mit seinem Feuerlöscher die rund 250 Meter zum Heustadel zurück.

"Er hat die Flammen relativ rasch ersticken können", so Schweissgut: "Nur wenig später war bereits die Feuerwehr da, die noch restliche Löscharbeiten vornahm und mit der Wärmebildkamera den Brandort untersuchte."

"Der Feuerteufel rückt immer näher"
In der 819 Einwohner zählenden Gemeinde Pians ist die Stimmung unter der Bevölkerung gedrückt: "Der Feuerteufel rückt uns immer näher. Von Imst kam er über Schönwies zu uns. Wir haben ein ungutes Gefühl", hieß es am Donnerstag bei einem Lokalaugenschein. Auch Bürgermeister Peter Rauchegger bestätigt diesen Eindruck: "Der Täter scheint relativ mobil zu sein und erzeugt in der Bevölkerung ein ungutes Gefühl. Speziell im Ortsteil Quadratsch haben viele Wohnhäuser einen Stadel angebaut. Diese Hausbesitzer haben mir schon ihre Bedenken mitgeteilt."

Die Untersuchungen des Landeskriminalamtes Tirol haben aber bisher keine konkreten Ergebnisse gebracht. Kryptisch einer der Polizisten: "Vieles weist auf eine Serie hin, wir ermitteln in alle Richtungen."

Protokoll der Brandserie

  • Am 16. November um 1.11 Uhr brennt am Bigerweg in Imst der erste Stadel.
  • Am 19. November um 2.39 Uhr geht in Tarrenz (Bereich Strad) ein weiterer Feldstadel in Flammen auf.
  • Am 22. November, also erneut nur drei Tage später, brennt um 2.43 Uhr in der Gafiailgasse in Imst der nächste Stadel ab.
  • Ein wenig aus dem Schema fällt der Brand eines Geräteschuppens in der Nähe des SOS Kinderdorfs Ende November. Die Zeit – Alarm um 2.41 Uhr – passt aber in die Serie.
  • In der Nacht auf den 6. Dezember brennt um 2:54 Uhr in Roppen (Bereich Waldele) der vierte Stadel.
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