Die Frage, die dabei auf der Seele brennt: Warum schwärmt die 19-Jährige immer noch vom vermeintlich gelobten Land? Die Eltern der jungen Waldviertlerin stehen vor einer Rätsel: Gutes Elternhaus, eine Schwester. Viola E. aber wollte die Welt sehen - ihre Confiserie-Lehre in Wien schmiss sie hin. Zum neuen Freund sollte sich rasch ein zweiter Bekannter dazugesellen - 94er- und 95er-Baujahre, kosovarischer und serbischer Abstimmung.
Was das Duo am tristen Alltag ohne Arbeit interessierte: der "Heilige Krieg". Über soziale Medien wurde er Viola schmackhaft gemacht, die 19-Jährige als Braut angeworben. Einen falschen Pass soll die Niederösterreicherin bereits bekommen haben. Ob vor oder nach der Übergabe ihres Ersparten von 3.500 Euro, ist unklar.
Fakt ist allerdings: In ihrer Wohnung hortete sie massenhaft Kampfmesser - Sprengstoffgürtel, die sie in einer Wiener Wohnung gesehen haben will, wurden aber nicht gefunden. Freunde schlugen schließlich bei der Polizei Alarm. Am Dienstag wurde die 19-Jährige festgenommen, doch tags darauf wieder enthaftet.
"Zerfetzte Leiche von Firas H. gesehen"
Bereits am Donnerstag hatte die Festnahme jenes 16-Jährigen für Schlagzeilen gesorgt, der nach seinem IS-Einsatz in Syrien am vergangenen Dienstag am Flughafen Schwechat festgenommen worden war. Der Wiener, der im Vorjahr zum Islam konvertiert war, sich innerhalb kürzester Zeit radikalisiert und danach dem IS angeschlossen hatte, war bei einem Bombenangriff auf die Stadt Raqqa schwer verletzt worden und danach nach Österreich zurückgekehrt. Am Freitag wurde über ihn die U-Haft verhängt.
Der Bursche bekräftigte nun auch Gerüchte, dass der aus Wien-Floridsdorf stammende, 19 Jahre alte Firas H. - dieser hatte als IS-Propagandist agiert - nicht mehr am Leben ist. "Mein Mandant hat seine zerfetzte Leiche gesehen", so Werner Tomanek, der Verteidiger des 16-Jährigen. Offiziell konnte der Tod des 19-Jährigen bislang allerdings noch nicht bestätigt werden.
Firas H. soll zuletzt dem sogenannten Medienministerium der IS angehört haben. Von der syrischen Stadt Raqqa aus versorgte er via Facebook Sympathisanten aus Deutschland und Österreich mit Werbebotschaften und postete Fotos, die ihn mit einem abgeschnittenen Kopf bzw. beim Zählen von Banknoten zeigten, die angeblich ermordeten syrischen Soldaten abgenommen worden waren.
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