Erstes Lebenszeichen

Syrien: Austro-Islamist verteilt Zuckerl an Kinder

Österreich
16.02.2015 06:00

Der Austro-Islamist Mohamed M. war seit Mitte des Vorjahres untergetaucht, es gab nur die Vermutung, dass er sich in Syrien aufhalten könnte. Nun ist aber ein Video (siehe oben) aufgetaucht, das den österreichischen Hassprediger beim Verteilen von Süßigkeiten an Kinder in Syrien zeigt - und zwar an der Seite seines Freundes "Deso Dogg", des ehemaligen Berliner Rappers, der sich ebenfalls dem Islamischen Staat angeschlossen hat.

Auf dem YouTube-Video ist Mohamed M. im Hintergrund zu sehen, während "Deso Dogg", der seit rund einer Woche auf der US-Terrorliste steht und, wie am Sonntag bekannt wurde, in eine Liebesfalle des FBI getappt ist, ein Interview gibt. Er erklärt, dass sie mit ihrer Süßigkeiten-Verteilaktion die Herzen der Kinder erwärmen wollen. Mohamed M. bemüht sich in der Zwischenzeit, die Kinder gerecht zu beschenken - mit ernster Miene und einem Sturmgewehr über der Schulter.

Radikalislamist aus Wien
Mohamed M., in Wien geborener Sohn ägyptischer Einwanderer, gilt als Radikalislamist, der auch Einfluss auf Salafisten in Österreich und Deutschland ausübt. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder durch Hasspredigten, Drohvideos und seine offene Propaganda für den Heiligen Krieg für Aufsehen gesorgt.

Zuletzt gesehen wurde M. Mitte des Vorjahres, als er aus türkischer Haft entlassen wurde. Er soll danach in Syrien untergetaucht sein. Der Islamist war 2013 in der Türkei verhaftet worden, als er mit einem gefälschten libyschen Pass auf dem Weg nach Syrien war.

Drohvideos gegen Deutschland und Österreich
Zu Bekanntheit gelangte Mohamed M. in Österreich, als er im September 2007 als 22-Jähriger gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau Mona S. wegen eines im März zuvor aufgetauchten Drohvideos gegen Deutschland und Österreich verhaftet wurde. In dem Video wurde Österreich nahegelegt, seine Soldaten aus Afghanistan abzuziehen. Der Wiener wirkte aktiv beim deutschen Ableger der "Globalen Islamischen Medienfront" (GIMF) mit.

Seine Anfänge nahm Mohamed M. als Obmann der 2006 ins Leben gerufenen "Islamischen Jugend Österreich". Der Verein wurde damals vom Innenministerium als radikal eingestuft. Wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung wurde M. im März 2008 - und nach Aufhebung des Urteils wegen eines Formfehlers erneut im Februar 2009 - im Zuge des Wiener Terror-Prozesses zu vier Jahren Haft verurteilt. Seine Frau Mona S. erhielt eine 22-monatige Haftstrafe. Beide bekannten sich "nicht schuldig". Er habe mit der Entstehung des Drohvideos nichts zu tun und er wünsche sich einen '"islamischen Staat", jedoch "nicht in Österreich, sondern in den islamischen Ländern", so M. während der Verhandlung.

Nach Deutschland ausgewandert
Nach Verbüßung der vollständigen Strafe veröffentlichte er weitere Videos unter dem Pseudonym "Abu Usama al-Gharib", bevor er sich im Herbst 2011 nach Deutschland absetzte. "Ich bin stolz darauf. Ich bin für meinen Islam im Gefängnis gewesen", so Mohamed M. in einem Interview nach seiner Haftentlassung. "Wir werden Rom erobern. Und dann wird der Petersplatz der Platz der Konvertierung sein. Der Platz, um Allahs Gesetze umzusetzen, um Allahs Strafen umzusetzen", so M. ein anderes Mal laut der Zeitung "Die Welt".

Nach einem Aufenthalt in Berlin und Solingen ließ er sich Anfang 2012 in Erbach im deutschen Bundesland Hessen nieder - gemeinsam mit seiner neuen Ehefrau, der deutschen Konvertitin Miranda K., die als Bloggerin unter dem Namen "Muqatilah" regelmäßig islamische Videopredigten verbreitete.

Mit "Deso Dogg" islamistische Gruppierung gegründet
Mohamed M. gilt als Anführer der in Deutschland verbotenen islamistischen Gruppierung "Millatu Ibrahim". In Berlin hatte er demnach gemeinsam mit dem islamistischen Ex-Rapper "Deso Dogg" alias Denis Cuspert die Gruppe gegründet.

Weil er "mit erheblicher Intensität zu Gewalttaten" aufgerufen und die "öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland" gefährdet habe, wurde der Austro-Islamist jedoch im April 2013 von den Behörden in Berlin ausgewiesen. Einer Abschiebung nach Österreich kam er zuvor und setzte sich nach Kairo ab.

Von dort aus verbreitete er unter der Marke der GIMF weiter islamistische Propagandavideos und rief seine Anhänger zum Kampf auf. Im Februar 2013 wurde eine Website, die nach Ansicht deutscher Sicherheitsbehörden von Mohamed M. und Miranda K. betrieben wurde, wegen einer Morddrohung an die deutsche Bundeskanzlerin Merkel gelöscht.

Zu Österreich brach Mohamed M. die Brücken ab. In einem Video zeigte er, wie er seinen Reisepass verbrannte. Auch schwor er dem Land ab und drohte mit Anschlägen auf Züge, Städte und Parlamente.

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