Vergoldung erneuern

Strauss-Denkmal mit obszönem Graffito verunstaltet

Österreich
22.06.2015 16:34
Von verhaltenem Kichern bis hin zu offener Entrüstung ist unter den Touristen vor dem Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark zuletzt alles zu hören gewesen. Denn Vandalen verschandelten am Wochenende die vergoldete Statue des Walzerkönigs Johann Strauss (Sohn) auf höchst obszöne Art und Weise. Ein Restaurator sorgt nun dafür, dass "Schanis" Hose wieder fleckenfrei ist.

"Die Vergoldung muss erneuert werden", erklärt Restaurator Georg Riemer, der am Montag den Schaden unter die Lupe nahm. Die schwarze Farbe in "Schanis" Schritt wurde am Montag bereits von Unbekannten entfernt, die Grundierung ist sichtbar. Für Reinigung und Ausbesserungsarbeiten in der Zukunft sind 1.000 Euro veranschlagt.

Wer nicht ganz genau auf den Schritt des Walzerkönigs blicke, "sieht vermutlich die kleinen Löcher in seiner Hose nicht mehr", sagt der Restaurator, der ein Provisorium als Übergangslösung vorschlägt. Das kann aber nur in Absprache mit den Denkmalschützern erfolgen.

Die Hauptarbeit fürs Vergolden würde er gern im Herbst machen. Dazu bedarf es aber eines Zauns für ein paar Tage, damit nicht wieder etwas passiert. Dabei handelt es sich um eine Ölvergoldung. Ähnlich wie ein Klebefilm werden darauf Goldplättchen geklebt - was schließlich trocken muss, damit "Schani" wieder in alter Pracht erstrahlt.

Aus Geldmangel war die Errichtung des Denkmals für Johann Strauss (Sohn) mehrmals verschoben worden. Schließlich fand die Enthüllung der Statue des 1899 verstorbenen Walzerkönigs 1921 statt. 1935 hat man die schadhaft gewordene Vergoldung von der Bronzefigur entfernt. Sie wurde erst wieder 1991 hergestellt. 2011 bekam der damals 90-jährige "Schani" ein Faceliftung um 360.000 Euro.

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