Bigamie-Prozess

Spaßhochzeit in Las Vegas endet vor Gericht

Österreich
25.09.2015 16:31
Elf Jahre ist es her, seit ein Wiener einer Bekannten in der "White Wedding Chapel" in Las Vegas in den USA das Jawort gab. Aus einer Laune heraus und in einer wenig ernsthaften Zeremonie, die er rechtlich für nicht relevant hielt. Weit gefehlt, denn nach einer Hochzeit in Österreich erhob der Staatsanwalt Anklage - wegen Bigamie!

Im Jahr 2004 hielt sich der nunmehr 55-jährige Wiener in den USA auf und kam dabei auch nach Las Vegas. "Da gibt es eigene Hochzeitskapellen, in denen man mit einem Marilyn-Monroe- oder Elvis-Presley-Double heiraten kann oder auch während eines Bungee-Sprunges", erzählt der Angeklagte. Mit einer damaligen Freundin besuchte er eine solche "Wedding Chapel". "Das kostete 25 Dollar. Da stand ein Reverend, der uns nur eine Frage stellte: 'Do you believe in god?' (Glaubst du an Gott?). Das war's", so der Wiener. Die Beziehung zerbrach bald darauf.

Ex-Freundin informierte aus Rache Standesamt
Als der Mann danach in Österreich heiratete, betrachtete er die Trauung in den USA nicht als relevant und erwähnte sie auch beim Standesbeamten nicht. Ein Fehler, denn die Ex-Freundin hörte von der Eheschließung und informierte - wohl als Racheakt - das heimische Standesamt. Sie fügte auch hinzu, dass sie die Zeremonie kürzlich beglaubigen hatte lassen, womit diese als Eheschließung gültig war.

"Warum haben Sie beim Standesamt nichts gesagt?", fragte nun der Richter im Landesgericht Wiener Neustadt. Der Angeklagte: "Ich war der Meinung, ich sei nicht verheiratet. Ich war überzeugt, dass ich mich nur bei einer neuerlichen Trauung in Las Vegas scheiden lassen hätte müssen. Dass die Zeremonie in Österreich rechtliche Gültigkeit hatte, wusste ich nicht." Sein Verteidiger pochte auf einen Irrtum seines Mandanten. Der Richter verhängte schließlich eine Geldbuße von 5000 Euro.

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