Lange Schlange

Song Contest: Kleines Chaos beim Vorverkaufsstart

Österreich
15.12.2014 11:17
Um kurz vor vier Uhr früh hat der Wecker am Montag bei Dominik Berghofer geläutet - seit fünf Uhr stand er dann in eine Regenbogenflagge gehüllt vor der Wiener Stadthalle. Das brachte ihm immerhin die Pole Position in der Vorverkaufsschlange zum Eurovision Song Contest. Punkt neun Uhr war er der Erste an den Kassen. Inzwischen stand die Schlange durch das gesamte Foyer und weit nach draußen.

"Ich habe immer gesagt, wenn Conchita gewinnt - und daran habe ich immer geglaubt - bin ich der Erste, der hier steht und Tickets kauft", erklärt der junge Mann. Rund 400 ESC-Fans sind seinem Beispiel gefolgt - "wegen der Stimmung", "weil ich ein riesiger Fan bin" und "weil die Chance, das in Österreich zu haben, sicher nicht so schnell wieder kommen wird". In den Händen halten sie immerhin schon einmal das Formular, auf dem die gewünschten Shows angekreuzt werden sollen, um den Verkauf zu beschleunigen.

"Da muss man dabei sein"
"Das erlebt man nur einmal im Leben. Da muss man dabei sein", meint einer der Wartenden. Ein anderer steht "für seine Freundin" an, hinter ihm will ein älteres Ehepaar Karten für Sohn und Enkelkinder kaufen. Endlich an den Kassen angekommen, setzt es für Berghofer und viele andere Fans aber erst einmal eine kleine Enttäuschung: Denn nicht für alle Kategorien können hier und jetzt Karten erworben werden - nur 25.000 der insgesamt 100.000 wurden heute in den Verkauf gegeben, was auch zur einen oder anderen Diskussion und Verzögerung an den Schaltern führte.

Verwirrung und Ärger über Ticket-Kontingente
Eigentlich wollte Berghofer für sich und seine besten Freunde Finaltickets in der Kategorie A um 290 Euro kaufen, doch diese sind nicht verfügbar. Spontan entscheidet sich der gebürtige Steirer für die Goldtickets um jeweils 100 Euro mehr. "Dafür wird bei den Weihnachtsgeschenken gespart", meint er. Einige Plätze weiter hinten in der Schlange ist die Stimmung nicht ganz so entspannt. "Wir sind gerade ziemlich angefressen", erklären zwei Schüler. Denn auch in den billigeren Kategorien gibt es nicht immer alle gewünschten Plätze, da kann dann auch die kleine Stärkung, die von Stadthallen-Mitarbeitern ausgeteilt wird, nicht trösten.

Bei den meisten überwiegt nach erfolgreichem Kauf dann aber trotzdem die Freude: "Das Feeling wird sicher einzigartig", ist eine junge Frau überzeugt, die nicht nur drei Stunden warten, sondern auch eine Stunde Zugfahrt hinter sich hat. Wer dafür keine Zeit hat, kann sein Glück auch online oder telefonisch versuchen, viele setzen aber dennoch auf das physische Schlange stehen. Nicht zu Unrecht - denn ein gewisses Kontingent ist für die Käufer hier reserviert.

Nur Kaufbestätigung statt Tickets
"Der Ansturm ist etwas größer als zuletzt bei Robbie Williams", erklärte Stadthallen-Geschäftsführer Wolfgang Fischer: "Es läuft sehr gesittet ab, es ist so schön zu sehen, wie glücklich die Menschen hier weggehen, wenn sie ihre vier Karten ergattert haben." Um das Warten ein bisschen angenehmer zu gestalten, hat man auch die Halle F und ihre Toiletten aufgesperrt. Mit tatsächlichen Tickets darf heute allerdings noch niemand rechnen: Wer erfolgreich war, bekommt derzeit erst einmal nur eine Kaufbestätigung. Das soll den Kartenhandel am Schwarzmarkt erschweren.

Vorverkaufsstart brachte Server zum Absturz
Wesentlich turbulenter begann der Online-Verkauf der ESC-Tickets. Über 100.000 Zugriffe aus ganz Europa verzeichneten die Homepages der Wiener Stadthalle und die Seiten der Vertriebspartner Ö-Ticket und Wien-Ticket. Das brachte am Montag die Server der Wiener Stadthalle sowie Wien-Ticket zum Absturz. Bei Ö-Ticket sei aber alle glatt gelaufen, hieß es.

Binnen 20 Minuten sei die erste Tranche der Finaltickets ausverkauft gewesen, gab der ORF am Montagnachmittag bekannt. Wer am Montag keine Finaltickets bekommen hat, muss aber noch nicht verzweifeln: Ende Jänner wird die nächste Tranche der insgesamt 100.000 Karten frei geschalten, darunter auch wieder Tickets für das begehrte Finale.

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