Stunden der Angst

Sieben Touristen aus Salzburger Höhle gerettet

Österreich
05.08.2016 21:48

Nach Stunden des Wartens sind am Freitagabend jene sieben Menschen, die im Salzburger Pinzgau in einer Höhle eingeschlossen waren, unversehrt gerettet worden. Die Betroffenen hatten die Lamprechtshöhle bei St. Martin bei Lofer besichtigt, als wegen der starken Niederschläge plötzlich das Wasser stark anstieg und kein Herauskommen mehr möglich war. Der Regen sorgte auch in Tirol für einen Zwischenfall, bei dem fünf Urlauber verletzt wurden.

Die Alarmierung erfolgte um 15.22 Uhr, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Höhlenretter und Polizei machten sich auf den Weg zur Höhle, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Bei den Betroffenen handelte es sich laut Polizei um fünf Deutsche und zwei Niederländer. Auch zwei Kinder im Alter von drei und sechs Jahren waren darunter, so Stefan Pfeiffenberger von der Bezirkhauptmannschaft Zell am See.

"Die Höhle geht bergauf und bergab, im Eingangsbereich steht das Wasser", beschrieb Rotkreuz-Sprecher Matthias Leinich die Lage am Nachmittag. "Das ist wie ein Siphon." Gegen 17 Uhr war das Wasser laut Pfeiffenberger bereits wieder im Absinken. Am frühen Abend konnte dann mit der Rettung der sieben Eingeschlossenen begonnen werden. Kurz nach 19 Uhr waren drei von ihnen bereits in Sicherheit - die beiden kleinen Kinder und ein Erwachsener. Kurz darauf konnten auch die übrigen Betroffenen aus der Höhle gebracht werden. Sie waren allesamt durchnässt, aber offenbar unverletzt.

In akuter Gefahr hatten sich die Betroffenen zu keiner Zeit befunden. In einem sicheren Bereich der Höhle seien Decken und Notproviant gelagert, hieß es, da es in der Vergangenheit bereits mehrmals zu solchen Zwischenfällen gekommen war.

Immer wieder ähnliche Zwischenfälle
Schon mehrmals kamen in der Vergangenheit Höhlenbesucher in eine ähnliche Notlage. So wurde für eine deutsche Urlaubergruppe im Juni 2002 ein Ausflug in das Innere des Naturdenkmals zu einem ungewollten Abenteuer: Der in der Höhle verlaufende Bach begann rasch zu steigen, die Gäste wurden vom Wasser eingeschlossen. Eine 62-Jährige stürzte beim Versuch, trotz Überflutung des Weges den Ausgang zu erreichen. Sie zog sich einen Bruch zu. Am Abend konnten alle Besucher die Höhle ohne Gefahr verlassen.

16 Menschen, darunter sechs Kinder, wurden im September 1998 von ebenfalls überraschend schnell steigendem Wasser in der Lamprechtshöhle eingeschlossen. Polizei, Feuerwehr, Berg-, Wasser- und Höhlenrettung standen im Einsatz, die Gruppe konnte in den späten Abendstunden unversehrt geborgen werden.

Letzter Vorfall im August 2013
Im Jänner 1991 wurden vier Deutsche von Wassermassen in dem System eingeschlossen. Für die gut ausgerüsteten Nürnberger Höhlenforscher nahm die Expedition nach stundenlangem bangen Warten schließlich ein glückliches Ende: Eine 17-köpfige Rettungsmannschaft mit zwei Tauchern brachte die drei Männer und eine Frau in Sicherheit. Der letzte ähnliche Zwischenfall ereignete sich am 28. August 2013. Damals saßen 26 Menschen etliche Stunden unter der Erde fest.

Fünf Verletzte bei Canyoningunfall in Tirol
Bei einem Canyoningunfall in der Taxaklamm in Erpfendorf in Tirol wurden am Freitagnachmittag mindestens fünf Menschen verletzt, eine Person schwer. Wie die Polizei mitteilte, mussten insgesamt 40 Teilnehmer von zwei organisierten Touren aus der Klamm geborgen werden, nachdem sie dort von den Wassermassen eingeschlossen worden waren.

Der Großteil der Gruppe seien niederländische Urlauber gewesen, hieß es seitens der Exekutive. Die Verletzten wurden in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert.

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