"Pensionssicherung"

Sextett schmuggelte 32 Kilo Cannabis – Haftstrafen

Österreich
10.02.2014 15:10
Sechs Männer, die im Vorjahr 32 Kilogramm Cannabiskraut nach Wien geschmuggelt hatten, dann aber keinen Abnehmer für ihre Ware fanden, sind am Montag im Wiener Straflandesgericht zu teilweise langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Der Schöffensenat verhängte insgesamt 16 Jahre Haft. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, Staatsanwältin Verena Lechner gab keine Erklärung ab.

Die beiden Initiatoren - ein 52 Jahre alter Maurer und ein 41-jähriger Angestellter, die aus akutem Geldmangel die Idee geboren hatten - erhielten drei bzw. dreieinhalb Jahre unbedingt. Zwei an sich pensionsreife Männer - 60 und 61 Jahre alt -, die auf deren Auftrag in Mazedonien das Suchtgift aufgetrieben und den Transport nach Österreich organisiert hatten, fassten drei bzw. vier Jahre unbedingt aus. Für zwei untergeordnete Helfer setzte es 18 Monate unbedingt sowie zwölf Monate teilbedingt.

Der 60-Jährige hatte sich "zur Pensionssicherung" zum Mitmachen überreden lassen. Wie sein Verteidiger Philipp Wolm darlegte, hatte der Mann einen Herzinfarkt erlitten, konnte seiner Arbeit nicht mehr nachgehen, "und ein Pensionssystem gibt es in Mazedonien nicht". Der Mann sprach auch seinen älteren Cousin an, der bei der Suche nach einem Drogenkurier - dieser wird separat vor Gericht gestellt - eine erhebliche kriminelle Energie entwickelte.

Männer fanden keine Abnehmer für Cannabis
20 Kilogramm Cannabis wurden in zwei Reisetaschen von einem Chauffeur in einem Reisebus nach Österreich gebracht. Zwölf Kilo fanden auf anderen Wegen über die Grenze. Doch die sechs involvierten Männer blieben auf ihrem Kraut sitzen: Eine Interessentin sprang ab, nachdem sie eine Probe gezogen hatte. Die Qualität des Suchtgifts war ihr nicht gut genug - laut Anklage eine Fehleinschätzung, denn es wies immerhin einen THCA-Gehalt von über neun Prozent auf.

Als die Bande ihre Ware zurück nach Mazedonien schaffen und dort anbringen wollte, klickten die Handschellen. Die Polizei hatte mittlerweile einen Hinweis aus einschlägigen Kreisen erhalten.

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