Attacke mit Reizgas

Serienräuber nach Banküberfall in Villach gefasst

Österreich
20.03.2014 13:00
Jener Bankräuber der am Mittwoch eine Bank in Villach ausgeraubt hat, ist gefasst. Ein Zeuge, der die Verfolgung des Verdächtigen aufgenommen und von ihm mit Pfefferspray attackiert worden war, lieferte entscheidende Hinweise auf das Fluchtfahrzeug. Der 35-jährige Mann gab dann im Polizeiverhör zu, insgesamt fünf Banken überfallen zu haben.

Mit einer tief ins Gesicht gezogenen, schwarzen Schildkappe sowie einem Schal vor dem Mund war der mutmaßliche Täter um 10.15 Uhr in der Raiffeisen-Bankstelle im Villacher GAV-Center in der Handwerksstraße aufgetaucht. Dann ging alles blitzschnell. Der Räuber bedrohte zwei Angestellte mit Pistole und Reizgas und forderte Geld. Die Beute - einige Tausend Euro - stopfte der Verdächtige in eine Umhängetasche und lief ins Freie. Ein Bankkunde, der während des Überfalls beim Filialleiter war, nahm sofort die Verfolgung des Täters auf.

Dem Villacher gelang es, den Flüchtenden mit seinem Auto einzuholen. Als der 45-Jährige den Täter stoppen wollte, sprühte der Räuber seinem Verfolger plötzlich eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht und rannte davon. Der Mann - er hatte durch die Spray-Attacke Verletzungen an den Augen erlitten - musste ins Spital eingeliefert und dort ambulant behandelt werden. Der Zeuge konnte aber noch einige Details wie Farbe und Teile des Kennzeichens des Fluchtwagens erkennen. So konnte der Zulassungsbesitzer ausgeforscht und festgenommen werden.

Überfälle dauerten zwischen 60 und 90 Sekunden
Im Polizeiverhör gestand der Mann dann vier weitere Überfälle auf Banken in Klagenfurt und Villach. Die Taten reichen bis ins Jahr 2011 zurück. "Die Beweislage deckt sich mit den Aussagen des Verdächtigen", sagte Herbert Rogl vom Landeskriminalamt. Der Täter ging bei den Überfällen stets sehr "professionell" vor, die Coups dauerten nur 60 bis 90 Sekunden. Schon Tage vor dem Überfall kundschaftete er die Lokalität aus und gab sich zu diesem Zweck auch als Kunde aus. Er plante den Fluchtweg genau, machte sich zunächst mit einem fremden Fahrrad oder zu Fuß aus dem Staub, bevor er auf sein Auto umstieg.

Geldnot wegen Drogensucht als Motiv
Der Großteil der Beute, die der Täter in einem Schließfach am Klagenfurter Bahnhof deponiert hatte, wurde sichergestellt. Die Waffe, mit der er die Angestellten in der Bank bedroht hatte, war eine Spielzeugpistole. Der Verdächtige gab an, bei allen Überfällen Spielzeugpistolen verwendet zu haben. Motiv für die Raube waren finanzielle Schwierigkeiten. Der Mann ist seit seinem 17. Lebensjahr drogenabhängig und befindet sich seit geraumer Zeit in einem Substitutionsprogramm.

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