400.000 € erbeutet

Serienbankräuber zu zwölf Jahren Haft verurteilt

Österreich
24.11.2015 12:25
Wegen neun Banküberfällen ist ein 37-jähriger Wiener am Dienstag am Landesgericht Korneuburg zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er hatte sich schuldig bekannt, die Coups - bewaffnet und maskiert - in Niederösterreich von 2008 bis August 2015 begangen zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig: Der Angeklagte nahm Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

"Zwölf Jahre sind keine übertrieben harte Strafe", verwies Richter Helmut Neumar bei einer Obergrenze des Rahmens von 15 Jahren auf die hohe Zahl von neun Fällen, vier davon - erschwerend - als schwerer Raub zu bewerten, und die Tatbegehung aus Gewinnsucht: "Sie haben das Geld verprasst, für Luxusreisen und Casinobesuche." Für die Opfer bedeuteten die Taten Todesangst und jahrelange traumatische Erinnerungen. Mildernd seien das Geständnis des Beschuldigten und dessen ordentlicher Lebenswandel bis zum ersten Raub gewesen.

Casinobesuche und Luxusreisen
Der Mann hatte laut Staatsanwältin Gudrun Bischof insgesamt an die 400.000 Euro erbeutet. Das Geld verbrauchte er für seinen Lebensunterhalt, bezahlte Schulden, ging ins Casino und unternahm ausgedehnte Reisen. Als Waffen, mit denen er seine Opfer bedrohte, um seinen Geldforderungen Nachdruck zu verleihen, verwendete er mehrmals eine täuschend echt aussehende Softgun, dann Pfefferspray, einen Schlagstock, Schraubenzieher und ein Messer. Einer Angestellten hielt er den Mund zu, andere mussten sich auf den Boden legen, bevor er flüchtete.

Alle Opfer blieben unverletzt. Sie hätten allerdings Todesangst ausgestanden - manche von ihnen sogar mehr als einmal. "Sie leiden Jahre darunter", so Bischof.

Überfälle "eher spontan" begangen
2006 hatte der gelernte Elektriker seinen Job an den Nagel gehängt, um zum Bundesheer zu gehen, was ihm jedoch auch nicht gefiel. Danach sei er "nicht mehr richtig auf die Beine gekommen", schilderte er die Gründe für den Beginn der Serie. Die Überfälle - mit einer vierjährigen "Pause" bis 2012 - habe er jeweils "eher spontan" begangen.

Im August war der Arbeitslose unmittelbar nach dem letzten Coup im niederösterreichischen Seyring gefasst geworden - er hatte die dortige Filialleiterin zum dritten Mal überfallen. Ein Bankangestellter in Weikendorf und eine Mitarbeiterin in Schrick im Weinviertel waren dem Täter je zweimal gegenübergestanden. Dass er Banken mehrmals aufgesucht hatte, begründete der Angeklagte damit, dass er sich "schon ausgekannt" habe. Er habe aber nie vorgehabt, irgendjemanden zu verletzen, beteuerte er.

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