Es bleibt heiß

Schwere Unwetter wüten im Süden Österreichs

Österreich
18.07.2015 17:30
Während die Hitzewelle in ganz Österreich nicht nachlässt, sind am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag schwere Unwetter über weite Teile des Landes hinweggezogen. In Tirol und Vorarlberg stürzten zahlreiche Bäume um, Straßen waren blockiert. In Salzburg wurden mehrere Dächer abgedeckt und Keller überflutet. Und auch in der Steiermark und Kärnten waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz.

In Vorarlberg zählte die Leitstelle 20 Einsätze, großteils im Raum Unterland. Zumeist habe es sich um umgestürzte Bäume, Telefonmasten, Werbeplakate oder Bauzäune gehandelt, berichteten die Einsatzkräfte. Einige Autos wurden durch herabfallende Äste demoliert. Im Wildpark in Feldkirch stürzte ein Baum auf den Zaun, was einigen Tieren einen kurzen Ausflug in die Freiheit ermöglichte, bevor sie von den Einsatzkräften eingefangen wurden.

Allein zwischen 18 und 20 Uhr seien 120 Einsatzmeldungen eingegangen, hieß es bei der Leitstelle Tirol. Besonders betroffen waren die Bezirke Imst, Innsbruck und Innsbruck-Land sowie Schwaz und Kufstein. Abgeknickte Bäume störten den Verkehr, kurzzeitig etwa auch auf der Inntalautobahn A12. Oberhalb von Obsteig kam es nach einem Blitzschlag zu einem Waldbrand. In Kufstein deckte der Sturm das Dach einer Wohnanlage ab, mehrere Pkws wurden schwer beschädigt. Verletzt wurde laut Polizei niemand.

In Salzburg sorgten die Unwetter bei insgesamt 612 Mann in 69 Einsätzen für schlaflose Stunden. Vor allem das Tennengau war laut Landesfeuerwehrkommando vom heftigen Sturm betroffen. Aber auch im Pinzgau wurden vermehrt Einsätze gezählt. Laut Polizei-Pressestelle gingen dort auch Hagelschauer nieder. Mehrere Keller mussten beispielsweise in Neukirchen am Großvenediger ausgepumpt werden. Auch die Gemeindestraße wurde überschwemmt. "Die Aufräumarbeiten dauern bis jetzt an", so ein Sprecher der Feuerwehr am Samstagvormittag.

Die Landesleitzentrale der Feuerwehr in der Steiermark zählte 116 Einsätze zwischen 22 und 3.30 Uhr. Während es in der Obersteiermark überwiegend Sturmschäden - umgeknickte und entwurzelte Bäume sowie Schäden an Hausdächern - gab, waren im Süden eher unter Wasser stehende Keller und Straßen das Problem. Der Großteil der Aufräum- und Pumparbeiten wurde noch in der Nacht abgeschlossen. Vereinzelt waren die Feuerwehren aber auch am Samstag noch damit beschäftigt. Allein 45 Einsätze wurden im Raum Leoben verbucht. Einige Dächer wurden abgedeckt. Die Einsatzkräfte sicherten sie provisorisch mit Planen. Zahlreiche Bäume stürzten um und blockierten Straßen, die in der Folge gesperrt wurden.

Bereits am Donnerstagabend hat ein Unwetter in weiten Teilen Kärntens gewütet. Besonders stark betroffen waren die Bezirke Spittal, Feldkirchen und Villach-Land. Die Feuerwehren verzeichneten rund 60 Einsätze. Der Starkregen führte vielerorts zu Murenabgängen, auch Bäche traten über die Ufer, meldete der Kärntner Landesfeuerwehrverband in einer Aussendung.

Hitze-Hotspot in Niederösterreich
Speziell der Osten des Landes hatte indes weiterhin mit der Hitze zu kämpfen. Der vorläufig heißeste Ort war am Samstag laut ZAMG Hohenau in Niederösterreich mit einem Wert von 37,2 Grad gefolgt von Laa an der Thaya (37 Grad) und Gars am Kamp (36,9 Grad). In Wien war es am heißesten in der Inneren Stadt (35,9 Grad). Die prognostizierten 38 Grad wurden im Osten somit nicht erreicht.

Heißester Ort in Oberösterreich war Gmunden mit 34,2 Grad. 33,2 Grad wurden in Salzburg-Freisaal gemessen. Am wärmsten in Kärnten war es in Dellach im Drautal mit 33,6 Grad. In der Steiermark war es in Murau am heißesten (32,8 Grad). Eisenstadt und Podersdord waren mit 32 Grad im Burgenland Spitzenreiter. In Tirol gewann die Messstelle Innsbruck-Universität (32,7 Grad) In Vorarlberg wurden in Bludenz mit 29,4 Grad Spitzenwerte gemessen. Erfrischende 9,6 Grad wurden übrigens laut ZAMG am 3.109 Meter hohen Sonnblick verzeichnet.

"Brütende Hitze setzt sich fort"
Die ersehnte Abkühlung wird es in den nächsten Tagen weiterhin nicht geben: "In den darauffolgenden Tagen setzt sich die brütende Hitze fort, die Gewittergefahr sinkt besonders im Flachland. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 28 und 36 Grad, erst zum Ende der Woche könnte es kühler werden", erklärt Clemens Teutsch-Zumtobel von UBIMET.

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