Müll verkauft

Razzia gegen illegale Händler am Wiener Naschmarkt

Österreich
13.11.2016 18:54

Schöne Antiquitäten, seltene Bücher, edles Porzellangeschirr und dazwischen Schrott aus Müllcontainern, abgelaufene Lebensmittel, kaputte Türschnallen, Fetzen - die illegalen Standler belagern seit Jahren den Wiener Naschmarkt und mischen sich unter die ehrlichen Verkäufer. Die Stadt geht gemeinsam mit der Polizei rigoros gegen die Händler vor. Die "Krone" war dabei.

Am Ende eines Samstages, wenn die Flohmarkt-Verkäufer abgezogen sind, die ehrlichen und die unehrlichen, dann muss der Schneepflug ausrücken - auch im Sommer. Die illegalen Händler denken nicht daran, den nicht verkauften Müll zu beseitigen, bergeweise bleibt der Unrat zurück. Die Beseitigung durch die MA 48 kostet wöchentlich Tausende Euro. Dazu kommt der Zorn der vielen ehrlichen Standler, die brav ihre Mieten bezahlen für ein paar Quadratmeter Verkaufsfläche.

Es ist die Bettler-Mafia, die den Naschmarkt so in Verruf bringt. Was die "Händler" im Müll finden, soll verkauft werden - von alten Schuhen bis hin zu "seltenen Münzen", die keinen Cent wert sind.

"Gehen regelmäßig gegen illegale Händler vor"
"Wir gehen regelmäßig gegen die illegalen Händler vor", erklärt Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Auch vergangenen Samstag war es wieder so weit. Gemeinsam mit der Polizei kesseln die Beamten die Flohmarkt-Bettler ein. In der Mitte wird es hektisch, die Schwarzhändler stopfen ihre Habseligkeiten in Tücher und laufen mit den Säcken am Rücken davon. Oder versuchen es zumindest.

Hillerer: "Wir stellen Ertappten ein Organstrafmandat in der Höhe von 50 Euro aus, dazu kommt noch eine Anzeige." Bilanz vom Samstag: 19 Anzeigen, zehn Strafmandate. Bei den acht Einsätzen davor waren es insgesamt 150 Anzeigen und 105 Strafmandate.

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