In Haftanstalt in NÖ

Räuber foltert Häftling in Zelle mit Rasierklinge

Österreich
16.01.2017 16:50

Blutiger Zwischenfall in der Justizanstalt Hirtenberg in Niederösterreich: Nach dem abendlichen Einschließen der Häftlinge dürfte ein 22-jähriger Gefangener auf seinen Zellengenossen (24) losgegangen sein und diesem mit einer präparierten Rasierklinge den Rücken aufgeschlitzt haben. Die Polizei ermittelt.

"Am freien Leben orientieren", so lautet der Wahlspruch der Justizanstalt Hirtenberg. Doch nach dem Übergriff eines inhaftierten Räubers auf den verurteilten Dieb Dominik P. (24) ist alles anders. Schwere Vorwürfe erhebt nun Manuela H., die Mutter des Opfers: "Mein Sohn ist schwer misshandelt worden, und keiner tut etwas." Natürlich habe er Fehler in seinem Leben gemacht, "aber das hat er sicher nicht verdient".

"Er ist psychisch am Ende"
Dominik P. wurde nämlich von einem Mithäftling mit einer Rasierklinge schwer verletzt. Ein ermittelnder Beamter meint dazu: "Ich bin 35 Jahre im Dienst, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen." Gemeint ist ein in den Körper geschnittener Schriftzug am Rücken von P. "Dominik hat große Schmerzen und ist psychisch am Ende", schildert seine Mutter. Mittlerweile wurden die beiden beteiligten Häftlinge in Einzelhaft verlegt, der Täter wurde bei der Polizei angezeigt. Dem 22-jährigen Angreifer droht Strafverschärfung und zusätzliche Haftzeit.

Waffe noch nicht gefunden
Die Hintergründe zur Tat sind derzeit noch völlig unklar. "Die Zellen wurden routinemäßig versperrt und überwacht. Auch die Waffe konnte noch nicht gefunden werden", sagt Alfred Steinacher von der Justizanstalt Hirtenberg.

Für das Opfer und Mutter Manuela jedoch ein schwacher Trost, denn der junge Mann wird vermutlich sein Leben lang mit den Wunden zu kämpfen haben. "Das Gefängnis und die Tat haben ihn gebrochen", schildert H. entsetzt.

Josef Poyer, Kronen Zeitung

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