Vertrauen in Politik

Positive Stimmung nach Umbildung verflogen

Österreich
12.12.2014 09:28
Die nach der Regierungsumbildung etwas freundlichere Stimmung gegenüber den Bundespolitikern scheint schon wieder verflogen zu sein. Im aktuellen APA-OGM-Vertrauensindex verlieren die meisten - auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) büßte seine Zugewinne aus dem Vormonat wieder ein, dennoch findet er sich im Ranking weit vor Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann.

Der Index bildet den Saldo aus "habe Vertrauen" und "habe kein Vertrauen" (in Prozent) ab. Basis waren Befragungen unter 500 Personen am 9. und 10. Dezember (Schwankungsbreite 4,5 Prozent).

Bundespräsident genießt das meiste Vertrauen
Die meisten Politiker mit Ausnahme des Bundespräsidenten und der Oppositionsführer verlieren Vertrauen. Als Grund hierfür nennt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer die Folgen des Griss-Berichts zum Versagen von Politik und Institutionen bei der Hypo Alpe Adria Bank. Der Vertrauensverlust treffe aber auch Politiker, die mit dem Skandal nichts zu tun hatten.

Für Bundeskanzler Faymann setzt sich die Negativserie nach seinem enttäuschenden Wahlergebnis beim SPÖ-Parteitag fort, er kommt im Ranking nur auf einen Wert von minus 15, im Vergleich zum Vormonat verliert er damit noch 4 Punkte. Vizekanzler Mitterlehner verliert zwar fünf Punkte, erreicht allerdings einen positiven Wert von 14. Mehr Vertrauen genießen nur Bundespräsident Heinz Fischer (52/+3) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) mit 22 (-3).

Strolz als größter Gewinner - und dennoch im Minus
Am meisten Vertrauen gewinnen konnten NEOS-Chef Matthias Strolz (minus 9/+5) und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache (minus 17/+4). Dem Chef der Freiheitlichen dürfte es zunehmend gelingen, das Thema Hypo von sich und der FPÖ abzuwenden. Strache liegt zwar an vorletzter Stelle im Ranking, aber mittlerweile in Tuchfühlung mit Andreas Schieder (minus 16/-4) und Faymann (minus 15). Grünen-Chefin Eva Glawischnig hat als einzige Oppositionsparteichefin einen positiven Wert (5/+4).

Nachbaur legte größten Absturz hin
Den größten Absturz legt Team-Stronach-Klubchefin Kathrin Nachbaur hin, sie verliert 8 Punkte und kommt nur noch auf einen Wert von minus 27. Nachbaur legte ja ihr Amt als Vizeparteichefin und ihre Mitgliedschaft in der Bundespartei zurück.

Im Vertrauensminus sind weiters Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) mit einem Wert von minus 2 (-3), Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) mit minus 3 (-4), Infrastrukturminister Alois Stöger und Staatssekretärin Sonja Steßl (beide SPÖ, beide minus 7) und Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) sowie der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) mit einem Wert von minus 8. Auf minus 9 kommt der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP), auf minus 10 Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), sie machte 2 Punkte gut, und auf minus 12 ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka sowie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.

Auch positive Werte für einige Politiker
Einen positiven Wert erreichen Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) mit 12 (-1), Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) mit 8 und Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) mit 4. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) kommt auf einen Wert von 3, Justizminister Wolfgang Brandsetter (ÖVP) auf 2. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) liegt gerade noch im positiven Bereich mit 1 (+2).

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