Das starke Plus bei den Asylanträgen gibt es erst seit den Sommermonaten. Schwankten die Zahlen bis dahin zwischen minus 5,5 Prozent im Juni und plus 20,8 Prozent im Mai, ging es danach gehörig nach oben: 2.341 Anträge wurden im August gezählt und damit um 73,2 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die 3.360 Ansuchen des September sind überhaupt der stärkste Monat seit vielen Jahren.
Flüchtlingsstrom aus Syrien
Zurückzuführen sind die steigenden Zahlen vor allem auf den Bürgerkrieg in Syrien. Bürger dieses Landes bilden mittlerweile die bei Weitem größte Flüchtlingsgruppe. 4.720 der gesamt 16.238 Asylansuchen kamen heuer von Syrern. Alleine im September waren es mehr als 1.200. Auf den nächsten Plätzen in der Antragsstatistik kommen die traditionell stark vertretenen Flüchtlinge aus Afghanistan (2.818) und Russland (1.230).
Bundesländer hinken nach wie vor hinterher
Der stärkere Zustrom trägt auch dazu bei, dass die Länder unverändert ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Am vergangenen Wochenende gingen 275 Neuanträge ein. Am Montag wurden allerdings bloß 70 Flüchtlinge von den Ländern übernommen.
Laut den aktuellsten Daten zur Grundversorgung erfüllen ohnehin nur Wien und (knapp) Niederösterreich die Quote. Besonders weit vom Zielwert entfernt sind gegenwärtig Kärnten (85,7 Prozent), Oberösterreich (86,2), Tirol (86,4) und Vorarlberg (86,6).
Wie lange es noch dauern wird, bis die Länder tatsächlich ihren Verpflichtungen nachkommen, bleibt abzuwarten. Bei einer Flüchtlingskonferenz hat man am Sonntag als neues Datum Ende Jänner in Aussicht gestellt.
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