Grausamer Überfall

Plötzlich standen drei Vermummte im Schlafzimmer

Österreich
10.07.2016 11:18

Ein Überfall in den eigenen vier Wänden, eine "Home Invasion", wie es Kriminalisten nennen, gehört zum Schlimmsten. In der Nacht auf Samstag drangen drei vermummte Räuber in ein Wohn- und Firmengebäude in Salzburg-Itzling ein. Sie fesselten das Ehepaar mit einem Staubsaugerkabel und bedrohten es mit Schraubenziehern.

Es ist für Hausbewohner wohl der schlimmste Albtraum: zu Hause in den eigenen vier Wänden überfallen zu werden. Einem Salzburger Unternehmer-Ehepaar passierte in der Nacht auf Samstag genau das. In dem Haus an der Landstraße im Salzburger Stadtteil Itzling wurden der Mann und die Frau um 1.35 Uhr aus dem Schlaf gerissen. "Die Opfer haben laut ihren eigenen Angaben tief und fest geschlafen", so Polizeisprecherin Valerie Hillebrand.

Die drei mit schwarzen Sturmhauben vermummten Einbrecher hatten zuvor die Eingangstür auf der Terrasse an der Rückseite des Wohnhauses ausgehebelt. Weil das Unternehmer-Ehepaar sein Geschäft im Erdgeschoss betreibt, vermuteten die Räuber offenbar, dass deshalb ein höherer Geldbetrag im Haus sei.

Geschlagen und mit Staubsaugerkabel gefesselt
Sie gingen dabei mit äußerster Brutalität vor, so die Polizei: Den 54-jährigen Unternehmer und seine Frau rissen sie aus dem Bett, fesselten sie mit dem Kabel eines Staubsaugers, setzten beiden Schraubenzieher an den Hals und drohten ihnen in gebrochenem Deutsch: Gebt uns euer Geld und die Wertsachen! Sie würgten und schlugen den Mann, das Trio unterhielt sich in einer osteuropäischen Sprache.

Nachdem das Ehepaar den Männern einen höheren Bargeldbetrag ausgehändigt hatte, ergriffen die Männer die Flucht. Wie sie vom Tatort wegkamen, ist unbekannt. Deshalb ersucht die Polizei auch mögliche Augenzeugen: Wer hat zwischen 1 und 2 Uhr früh im Bereich der Itzlinger Landstraße in der Nähe des Gasthauses "Zur Kapelle" verdächtige Personen wahrgenommen?

Alle drei Täter trugen helle Hosen, graue Sneakers und dunkle Oberbekleidung, ebenso schwarze Handschuhe und schwarze Sturmhauben. Vermutlich flüchtete das Trio sofort nach der Tat über die nahe Autobahn.

Ähnliche Überfälle in Wien
Es ist bei Weitem nicht der erste Fall einer brutalen "Home Invasion". Fünf Fälle davon gab es im Frühjahr bereits in Wien. Am 16. Februar drangen drei Maskierte abends in das Haus eines Ehepaares in Döbling ein. Die 70-jährige Frau hatte ihnen sogar die Tür geöffnet, weil sie eigentlich ihren Mann (64) erwartete. Dieser kam eine Stunde später und wurde, so wie seine Gattin, überwältigt und gefesselt. Nach seinen Angaben sollen die Täter Serbisch gesprochen haben.

Auch ein leitender Chirurg am Wiener AKH und seine Frau sowie ein pensionierter Arzt und seine Gattin wurden im März in Wien-Döbling Opfer einer brutalen "Home Invasion". Den Überfall vom 16. Februar konnte die Polizei mittlerweile klären: Drei Serben und ein Wiener (27), der den Tätern als Dolmetsch diente, wurden aufgrund von DNA-Spuren am Tatort verhaftet.

Der Schock beim in Salzburg überfallenen Ehepaar sitzt jedenfalls tief. Stundenlang versuchte die Polizei am Samstag DNA-Spuren und Beweise sicherzustellen.

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