Beziehung zu Frau

Pfarrer fühlte sich gemobbt – spurlos verschwunden

Österreich
09.03.2014 17:52
Seine Schäfchen quälen große Sorgen: Johann Teufl, der Pfarrer von St. Georgen im Attergau in Oberösterreich, ist verschwunden - kein Lebenszeichen seit Freitag. Brisant: Mit dem Zölibat nimmt es der katholische Geistliche nicht allzu genau, seine Beziehung zu einer Frau ist in der Gemeinde bekannt - und nicht von jedermann gerne gesehen. Das Handy ließ er zurück.

Am Freitag trug Johann Teufl noch ein Gemeindemitglied zu Grabe, zelebrierte die Messe. Dann stieg der 54-Jährige in seinen grauen Skoda und verschwand spurlos. Am Samstag schlug die Lebensgefährtin des Seelsorgers Alarm, sein Handy hatte er in der Wohnung der Freundin auf dem Tisch liegen gelassen. Funkstille! Der Geistliche soll unter Leistungsdruck und Mobbing gelitten haben, die Frau erstattete Vermisstenanzeige.

"Er wurde regelrecht angeschwärzt"
"Der Herr Pfarrer hat von Beginn an gesagt: 'Ich komme nicht alleine, ich nehme auch meine Freundin mit'", sagt der St. Georgener Gemeindevorstand Richard Roither. Das war im Jahr 2012. Doch einer kleinen Gruppe im Ort hat die Geschichte gar nicht gepasst. "Die sind allesamt erzkonservativ und haben ständig Beschwerdebriefe an den Linzer Bischof geschickt. Er wurde regelrecht angeschwärzt. Unaufhörlich", so Roither.

Seit seinem Dienstantritt sei der Pfarrer traktiert worden, obwohl ein großer Teil von St. Georgen felsenfest hinter ihm stand. Die Leute waren begeistert, die Sonntagsmessen immer gut besucht. Auch, weil er stets berührende Predigten gehalten habe, heißt es.

"Es hätte wohl besser ein Geheimnis bleiben sollen"
Bei der Messe am Sonntag hat die Chefin des Pfarrgemeinderates eine Mitteilung verlesen. Zitat: "Er nimmt sich eine Auszeit, weiß aber nicht, ob er jemals wiederkommt." Es sind schlimme Befürchtungen, die jetzt seine Gefährtin und den Rest der Gemeinde quälen.

Im Ort selbst sinnieren die Menschen: "Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn er das mit seiner Freundin niemandem erzählt hätte. Es hätte wohl besser ein Geheimnis bleiben sollen. Da hätten wir jetzt noch einen Pfarrer und müssten uns keine so großen Sorgen machen."

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