Tyrannei durch "Ex"

Opfer: “Muss ich sterben, bevor mir wer hilft?”

Österreich
29.08.2014 08:35
Verfolgt, belästigt und immer wieder mit dem Tod bedroht: Ein 61-Jähriger will offenbar die Trennung von seiner Ex-Freundin (53) nicht wahrhaben und tyrannisiert die Frau bereits seit Jahren. Mehr als ein Dutzend Mal stand man sich daher schon in Tirol vor Gericht gegenüber - ohne Erfolg. "Muss ich erst sterben, bevor mir wer hilft?", fragt die 53-Jährige verzweifelt.

Dramatische Szenen spielten sich – wie berichtet – Mitte Juli vor einem Wohnhaus in Innsbruck-Pradl ab: Ein 61-Jähriger zog eine Pistole aus einem Plastiksack und richtete diese in Richtung seiner ehemaligen Lebensgefährtin, die er auf dem Balkon entdeckt hatte. Nachdem die gebürtige Bosnierin die Polizei rief, wurde der Mann kurz darauf von Beamten der Sondereinheit Cobra festgenommen.

"Nur ein paar Stunden später stand er wieder vor meiner Wohnung", berichtet die schockierte 53-Jährige der "Krone". Und das, obwohl sie der Serbe nach der Trennung vor fünf Jahren nicht zum ersten Mal bedrohte. "Er hielt mir schon einmal ein Messer vors Gesicht, kletterte auf meinen Balkon und drohte mich zu erschießen. Zwei Kugeln seien in seiner Pistole – eine für mich und eine für ihn", erzählt die verängstigte Frau, die sich unlängst zum Schutz elektrische Jalousien einbauen ließ und sich nicht einmal mehr traut, in den Keller zu gehen.

"Nur Betretungsverbote, die er nicht einhielt"
"Auch in meiner Wohnung fühle ich mich unwohl und nächtige so oft es geht bei Freundinnen", sagt die Pensionistin, die sogar ein paar Wochen in die Steiermark zog, um ihrem Ex-Freund zu entkommen. Doch der 61-Jährige tyrannisierte die Frau weiter. "Wir saßen uns bestimmt schon 15 Mal vor Gericht gegenüber. Ein einziges Mal musste er für ein paar Monate ins Gefängnis. Ansonsten verhängte man immer nur Betretungsverbote gegen ihn, die er nicht einhielt", so die 53-Jährige.

In zwei Wochen kommt es wegen der Bedrohung Mitte Juli erneut zu einem Prozess am Innsbrucker Landesgericht. "Wahrscheinlich muss er mich aber erst umbringen, bevor etwas getan wird."

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