Es war wie ein Sechser im Lotto, von dem niemand etwas wusste: Bei einer Routineschätzung im Schloss St. Martin im Innkreis, das der einstigen Grafenfamilie Arco-Zinneberg gehört, entdeckten Mitarbeiter des Auktionshauses Christie's vor vier Jahren, dass eine 109 Zentimeter große Bronzestatue, die den Innenhof schmückt, ein Werk von Adriaen de Vries ist. Dieser Bildhauer war einer der wichtigsten Vertreter des Manierismus und sogar kaiserlicher Kammerbildhauer. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1626 in Prag dürfte er den kleinen "Innviertler" fertiggestellt haben.
Bereits im Jahr 2010 sollte die Bronzefigur bei Christie's in London versteigert werden, doch nach einem Zeitungsbericht über die angeblich unter dubiosen Angaben erteilte Ausfuhrgenehmigung wurde der Verkauf zunächst wieder abgeblasen. Nun dürfte aber der zweite Anlauf mit dem Segen des Bundesdenkmalamts geglückt sein.
Für die adeligen Verkäufer ist dies freilich nur bedingt ein Nachteil: Der Schätzwert stieg innerhalb dieser verstrichenen vier Jahre seit der "Entdeckung" von acht bis 13 Millionen Dollar auf fast das Doppelte an.
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