Rupprechter:

“Offener Zugang” bei Adoptionsrecht für Schwule

Österreich
03.03.2014 14:40
Umweltminister Andrä Rupprechter hat sich am Montag für einen "offenen Zugang" beim Thema Adoptionsrecht für Homosexuelle ausgesprochen. Am Rande des EU-Umweltministerrats in Brüssel sagte der ÖVP-Politiker, er sei "nicht bereit, diese Menschen auszugrenzen. Ich bin gegen eine Diskussionsverweigerung".

Angesprochen auf innerparteiliche Kritik an seinen Aussagen meinte Rupprechter: "Ich habe das nicht so empfunden, als ob mir jemand ins Gesicht gefahren ist. Zumindest habe ich keine Spuren." Auf der anderen Seite sei dies keine Forderung von ihm. Er habe lediglich eine Frage eines Interviewers beantwortet. "Man hat mich vielleicht in eine falsche Schublade eingereiht. Man soll mit dem Schubladisieren aufpassen." Er akzeptiere gleichzeitig die ÖVP-Parteilinie.

"Nicht bereit, Homosexuelle auszugrenzen"
Für manche sei es "vielleicht überraschend, dass ich mich in dieser Frage so geäußert habe". In seinem familiären und persönlichen Umfeld "gibt es nicht wenige homosexuelle Menschen, die ich kenne und sehr lieb habe. Ich bin nicht bereit, diese außen vor zu lassen oder auszugrenzen."

Man müsse "diese Menschen annehmen und akzeptieren. Da geht es nicht um Toleranz, sondern um Akzeptanz." Er kenne seit vielen Jahren homosexuelle Partnerschaften, "wo sich Kinder wohl fühlen".

"Ich stelle mich auch der Diskussion und trete dafür ein, diese offen anzugehen und nicht mit Dialog- und Diskussionsverweigerung zu operieren, sondern offen hineinzugehen. Ich habe auch entsprechend positive Reaktionen bekommen", so Rupprechter. Seinen Kritikern, die meinten, dass "das nicht mit meinen christlichen Wurzeln vereinbar" sei, empfahl er, "nachzulesen, was unsere oberste Autorität auf der Erde, in meiner Glaubensgemeinschaft Papst Franziskus, zur Frage der Homosexualität sagt: 'Wer bin ich, dass ich darüber urteile?' Und wenn der Heilige Vater das sagt, gilt das für mich."

Grüne erfreut, FPÖ erschüttert
Die Grünen haben sich über den Vorstoß Rupprechters erfreut gezeigt. "Dies zeigt einmal mehr, dass auch die ÖVP die Zeichen der Zeit nicht mehr übersehen kann", stellte Marco Schreuder, Bundessprecher der Grünen Andersrum, fest. Für die FPÖ hingegen ist Rupprechters Aussage "einfach unfassbar". Dabei handle es sich um eine "Forderung, die für die FPÖ niemals zur Debatte stehen darf". Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller erklärte, der Landwirtschaftsminister solle sich "lieber darum kümmern, dass es den Bienen gut geht".

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