Teurer als Schnitt

Österreichs Schulsystem auf dem Prüfstand

Österreich
15.09.2016 16:52

Warum ist das Schulsystem in Österreich teurer als in anderen Industriestaaten? Laut der neuen OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2016" liegen die Gründe dafür etwa in geringen Klassengrößen, niedriger Unterrichtsverpflichtung sowie vergleichsweise hohen Lehrergehältern, verbunden mit dem höheren Alter der Pädagogen.

In Österreich wird in allen Schulbereichen deutlich mehr Geld pro Schüler ausgegeben als im OECD-Schnitt - im Volksschulbereich sind es kaufkraftbereinigt 10.780 US-Dollar (OECD-Schnitt: 8477), im Sekundarbereich 15.024 Dollar (OECD: 9.811).

Aufgrund der geringeren Klassengrößen hierzulande werden mehr Lehrer benötigt. Ebenfalls mehr Pädagogen braucht es in Österreich, um die Zahl der Unterrichtsstunden abzudecken: Die Unterrichtsverpflichtung entspricht nur im Volksschulbereich dem OECD-Schnitt, im Sekundarbereich I (AHS-Unterstufe/Neue Mittelschule) stehen dagegen die österreichischen Lehrer jährlich um 87 Stunden kürzer in der Klasse, in der AHS-Oberstufe sind es 55 Stunden.

Lehrer besser bezahlt und deutlich älter als im OECD-Schnitt
Dazu kommen noch höhere Gehälter: Pädagogen verdienen in Österreich zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere und in allen Schultypen mehr als im OECD-Schnitt (siehe Grafik).

Als Spezialproblem Österreichs kommt noch dazu, dass das Senioritätsprinzip aufgrund der Altersstruktur der Lehrer kostenmäßig immer stärker schlagend wird. Im Volksschulbereich sind in Österreich 37 Prozent aller Pädagogen 50 Jahre oder älter, in der OECD nur 31 Prozent. Am höchsten fällt der Unterschied im Sekundarbereich I aus: In der AHS-Unterstufe bzw. Neuen Mittelschule sind in Österreich 48 Prozent der Lehrer Silver Ager (OECD: 34 Prozent), an den Oberstufenschulen (Sekundarbereich II) kommt Österreich auf einen Anteil von 42 Prozent (OECD: 38 Prozent).

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