Unter EU-Schnitt

Österreicher sparen im Schnitt 201 Euro pro Monat

Wirtschaft
14.10.2015 14:05
Trotz niedriger Zinsen sparen die Österreicher heuer im Schnitt 201 Euro pro Monat - das ist etwas mehr als 2014, als 188 Euro auf die hohe Kante gelegt wurden. Dies geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Imas für die Erste Bank hervor. Im europäischen Vergleich ist die Sparquote aber mit rund 7 Prozent des Einkommens unterdurchschnittlich - in der Eurozone sind es 12,8 Prozent.

Viele können gar nichts zur Seite legen - ein Drittel der Befragten sagt, Sparen sei für sie "unwichtig". Die einen haben gar kein Geld dafür übrig, den anderen fehlt angesichts der geringen Verzinsung der Anreiz. Fast jeder Vierte (24 Prozent) lässt das Ersparte einfach auf dem Girokonto liegen. 42 Prozent binden ihr Geld in Reaktion auf die Niedrigzinssituation langfristig in eine Lebensversicherung oder Pensionsvorsorge, 36 Prozent kaufen Immobilien, Wertpapiere oder Gold.

24 Milliarden Euro an Zinsen verloren
Zwischen 2010 und 2014 haben die Österreicher bei der Verzinsung ihrer Spareinlagen gegenüber dem Fünfjahreszeitraum vor der Finanzkrise (2005 - 2009) rund 24 Milliarden Euro an Zinsen verloren. "Wer vor fünf Jahren 1.000 Euro aufs Sparbuch gelegt hat, bekommt heute dafür nur 1.025 Euro", sagte der Geschäftsführer der Erste Asset Management, Thomas Schaufler, am Mittwoch vor Journalisten.

Sparbuch noch immer am beliebtesten
Das Sparbuch ist mit einem Anteil von 77 Prozent (2014: 83 Prozent) immer noch die beliebteste Sparform. Gleich dahinter folgt das Bausparen mit 65 Prozent (Vorjahr: 58 Prozent). "Wenn man unter 100 Euro pro Monat sparen kann, dann ist ein Bausparer am sinnvollsten - erst ab 100 Euro lohnt sich Fondssparen, wegen der Gebühren", räumte Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek ein.

Viertreichstes Land der Eurozone
Österreich ist beim Durchschnittsvermögen pro Erwachsenen mit rund 171.000 Euro (inklusive Sachwerte wie Immobilien) das viertreichste Land der Eurozone, hieß es im diese Woche erschienenen Global Wealth Report der Schweizer Großbank Credit Suisse. "Das sind aber Erfolge der Vergangenheit", relativierte Bosek. Heute müsse man für wesentlich niedrigere Renditen wesentlich mehr Risiko fahren. Früher seien mit Aktien noch 7 bis 10 Prozent und mit Anleihen 5 bis 6 Prozent zu machen gewesen. "Fakt ist, seit einigen Jahren hat sich dieses Umfeld geändert", betonte der Banker und verwies auf das extrem niedrige Zinsniveau, an dem sich laut Einschätzung der Erste Bank bis mindestens 2017 nichts ändern wird. Auf den Sparkonten der privaten Haushalte in Österreich liegen rund 225 Milliarden Euro.

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