Im Schnitt 48.416 €

Österreicher haben mehr Geld als Deutsche

Wirtschaft
29.09.2015 14:10
Die Österreicher haben mehr Geldvermögen als die Deutschen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Allianz Global Wealth Report für das Jahr 2014 hervor. Demnach liegt Österreich beim Netto-Geldvermögen im Vergleich zum Jahr davor unverändert auf dem 17. Platz, während Deutschland vom 16. auf den 18. Rang abgerutscht ist. Rund um den Globus sind die Menschen dem Bericht zufolge so reich wie nie - allerdings ist das Vermögen ungleich verteilt.

Jede Österreicherin und jeder Österreicher verfügt dem Allianz-Vermögensbericht zufolge im Schnitt über ein Netto-Geldvermögen (Brutto-Gelder minus Verbindlichkeiten) von 48.416 Euro, jeder Deutsche "nur" über 44.769 Euro. Den Spitzenplatz nimmt die Schweiz mit 157.446 Euro pro Kopf ein, gefolgt von den USA mit 138.710 Euro und Großbritannien mit 86.230 Euro.

In der Studie wird die Vermögens- und Schuldenlage der privaten Haushalte in mehr als 50 Ländern analysiert. Die Österreicher sind demnach deutlich geringer verschuldet als andere Westeuropäer: Die durchschnittliche Verschuldung von 19.633 Euro pro Kopf hierzulande liegt deutlich unter dem europäischen Mittelwert von 25.160 Euro. Die Schweizer Haushalte tragen mit 80.860 Euro pro Kopf die in Westeuropa nominell höchste Schuldenlast.

Bei Vermögenswachstum hinkt Österreich hinterher
Beim Vermögenswachstum hinkt Österreich allerdings hinter anderen vergleichbaren Ländern in Westeuropa her: In Österreich wuchs das Brutto-Geldvermögen 2014 um 2,5 Prozent, während es in Westeuropa im Schnitt um 6,7 Prozent zulegte. Am stärksten wuchsen die Vermögen der Schweden mit 13,5 Prozent und der Briten mit 13,1 Prozent. In Portugal sanken die Vermögen um 0,8 Prozent, in Griechenland sogar um 7,3 Prozent.

Das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte legte im Vorjahr um 7,1 Prozent auf den Rekordwert von 136 Billionen Euro zu. "Damit könnten die privaten Haushalte sämtliche Staatsschulden der Welt ungefähr dreimal tilgen", sagte Oliver Bäte, der Vorstandsvorsitzende der Allianz SE. Er betonte aber auch, dass diese Vermögen nach wie vor sehr ungleich verteilt sind: "Durchschnittlich entfallen in den von uns untersuchten 53 Ländern auf die ärmere Bevölkerungshälfte nur etwa fünf Prozent der Vermögenswerte."

Ungleichheit in Österreich weiter gestiegen
Die Ungleichheit ist in Österreich im Ländervergleich relativ hoch und auch noch weiter gestiegen. Gemessen wird die Vermögensverteilung innerhalb eines Landes mit dem Gini-Koeffizienten - je höher dieser ausfällt, desto ungleicher ist das Vermögen verteilt. Der Wert für Österreich liegt aktuell bei 73,6 und hat sich seit dem Jahr 2000 um zwei Punkte verschlechtert. Der Durchschnitt der entwickelten Länder weist 64,6 aus.

Neben den USA haben in dieser Gruppe nur noch Schweden und Großbritannien einen höheren Wert als Österreich. Deutschland (73,3) liegt in etwa gleichauf mit Österreich. Europaweit am gleichmäßigsten sind die Vermögen in Irland verteilt, dort liegt der Gini-Koeffizient bei 53,5.

In den USA hat die ungleiche Vermögensverteilung in der Gesellschaft in den Jahren der Krise am stärksten zugenommen, heißt es im Bericht. Außerdem falle auf, dass eine tendenziell stärkere Vermögenskonzentration nicht in den europäischen Krisenländern, sondern in Ländern wie Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien zu verzeichnen sei.

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