Erst vor wenigen Tagen sorgte die Erschießung kambodschanischer Texilarbeiter durch die Militärpolizei für traurige Schlagzeilen. Die Demonstranten waren auf die Straße gegangen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen - denn sie müssen oft unter den widrigsten Umständen Hosen oder T-Shirts für die westliche Welt produzieren.
Darunter fallen auch jene modischen Jeans, die mit sogenannten Bleaching-Highlights aufgepeppt werden. Die Methode allerdings, mit der dieser Look großteils erzielt wird, ist massiv gesundheitsgefährdend. Mit Flusssand werden die gewünschten Stellen gebleicht, das jahrelange Einatmen des Staubs führt in den meisten Fällen zu einer Pneumokoniose, die bei den Betreffenden tödlich enden kann.
Enzym verändert Fasern des Jeansstoffes
Eine absolute Kehrtwende in der Geschichte des Jeans-Bleichens könnte deshalb eine Erfindung aus Österreich bringen. So entwickelte der Chemiker Christian Schimper an der Innsbrucker Uni ein Verfahren, bei dem biologische Enzyme auf sanfte Weise die Fasern des Jeansstoffes verändern. Und seine Taktik ist nicht nur gesundheitsschonend für die Hersteller, sie schützt auch die Umwelt und spart Kosten.
Fünf Jeans wurden bereits auf die rot-weiß-rote Art produziert. Der weltweite Markt für partielle Aufhellung des Jeansstoffes ist rund 300 Millionen Euro schwer - Christian Schimper strebt mittelfristig einen Anteil von zumindest fünf Prozent an.
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