"Die Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf", schaudert es den Bergfex Nairz nach seiner Rückkehr: "Ich habe gesehen, wie Hubschrauber Massen an Leichen transportiert haben." Der Tiroler war mit einer Trekking-Gruppe in Nepal unterwegs.
Als die Erde bebte und Tausende Menschen in den Tod gerissen wurden, kam Nairz zurück zu einem der Hauptdörfer, um dort zu übernachten. Eine riesige Steinlawine ging ab. Bei der Ankunft im Dorf der nächste Schock: Die Lodge, in der sie untergebracht worden wären, war zerstört. Am Dienstag um 7.35 Uhr hatte Nairz dann wieder heimischen Boden unter den Füßen.
"Krone"-Interview
Auch Klaus Katzensteiner ist wieder zu Hause, sah dem Tod in Nepal ins Auge. Mönche retteten ihn, einen österreichischen und zwei nepalesische Kollegen. Im Interview schildert er, wie er den Horror in Nepal überlebte:
"Krone": Herr Professor, wie haben Sie die Beben-Katastrophe in Nepal erlebt?
Klaus Katzensteiner: So stelle ich mir Krieg vor! Getöse, Staub und dieser Geruch. Wir hatten unglaubliches Glück, nicht von herabstürzenden Felsen erschlagen zu werden! Wir waren in einer Schlucht auf einer alten Handelsroute in Richtung Tibet unterwegs. Ich wollte einen Eisvogel fotografieren, und plötzlich bebte der Boden unter meinen Füßen und Felsbrocken krachten herab.
"Krone": Was passierte danach?
Katzensteiner: Ich habe ein Stoßgebet losgelassen und mich unter einem Felsvorsprung in Sicherheit gebracht. Es folgten Nachbeben. Ständig donnerten Felsbrocken von der gegenüber liegenden Felswand herunter und schlugen knapp vor mir ein.
"Krone": Was geschah, als die Erschütterungen vorbei waren?
Katzensteiner: Wir wurden bei Mönchen mit Essen und Schlafmöglichkeit versorgt. Schlimmer erging es unseren Trägern: Einer ist tot, der andere schwer verletzt, nur der dritte überlebte unverletzt.
"Krone": Wie wurden Sie gerettet?
Katzensteiner: Wir wurden später von einem indischen Armeehubschrauber nach Kathmandu geflogen.
"Krone": Welches Bild bot sich Ihnen aus der Vogelperspektive?
Katzensteiner: Es war erschütternd!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.