Shitstorm im Netz

Ö3-Moderatorin lästert über österreichische Bands

Österreich
22.04.2014 08:46
Mit wenig netten Aussagen über österreichische Bands in einem TV-Interview hat die Ö3-Moderatorin Elke Lichtenegger einen veritablen Shitstorm im Internet ausgelöst. Lichtenegger sei "arrogant" und "überheblich" und habe zudem das Verhältnis des gebührenfinanzierten Radiosenders zur heimischen Musikszene deutlich gemacht, so der Tenor der Kritik. Ö3-Chef Georg Spatt sah sich mittlerweile gezwungen, sich für die Aussagen der Moderatorin zu entschuldigen.

Eigentlich plauderte Lichtenegger, die im Radio die "Ö3 Playlist mit Elke Lichtenegger" moderiert, in einem Interview mit Okto-TV nur über den Senderbetrieb. Doch eine wohl lustig gemeinte Anekdote, ihre "Begegnung" mit der US-amerikanischen Indie-Rock-Band "Imagine Dragons", entpuppt sich nun für die Radiomoderatorin - und in weiterer Folge auch Ö3 - als Schuss ins eigene Knie.

"So eine österreichische, vollkommen unbekannte Band"
Lichtenegger habe ihren Worten zufolge die US-Musiker für Österreicher gehalten und ihnen die Tür zugeschlagen, weil sie sich von ihrem Gesang bei der Arbeit gestört gefühlt habe. "Ich dachte, es ist irgend so eine österreichische, vollkommen unbekannte Band, die halt irgendwie versucht, uns ein Lied zu verkaufen, das wir (Ö3; Anm.) aber nicht wollen, weil es wahrscheinlich ganz schlecht ist", so die Moderatorin in dem Interview.

Kritik nach Interview: "Überheblich", "arrogant", "respektlos"
Die Reaktionen auf ihre Aussagen ließen nicht lange auf sich warten. Kurz nachdem das Video des Interviews auch auf YouTube veröffentlicht wurde, braute sich in sozialen Netzwerken ein Shitstorm über Lichtenegger zusammen: "Überheblich", "arrogant", "respektlos" sei sie, so die Kritik zahlreicher Internetnutzer. "Anscheinend wird bei dem größten österreichischen Radiosender Ö3 den österreichischen MusikerInnen nicht der Respekt gezollt, der diesen Menschen gebührt!", schrieb ein User unter dem YouTube-Video. Andere forderten sogar die Kündigung Lichteneggers.

Chef auf Facebook: "Es tut mir sehr leid"
Die Kritik blieb auch bei Ö3 nicht ungehört. Mittlerweile veröffentlichte Senderchef Georg Spatt eine Reaktion auf den Vorfall. Er verstehe "den Ärger und die Entrüstung" über das Interview von Elke Lichtenegger, schrieb er auf der offiziellen Facebook-Seite von Ö3. "Es tut mir sehr leid, dass sich viele Musiker und Interessierte durch dieses Interview in ihrer kritischen Meinung gegenüber Ö3 bestätigt sehen. Ich entschuldige mich für die in diesem Interview augenscheinliche Gedanken- und Respektlosigkeit, die nicht der Einstellung von Ö3 und seiner Redaktionen entspricht."

"Ö3 denkt nicht so!"
Selbstverständlich sei ihm die kritische Einstellung vieler Interessierter zum Thema österreichische Musik im Zusammenhang mit Ö3 bekannt und er stehe dazu auch in einem ständigen, "für viele leider unbefriedigenden Austausch", so Spatt weiter. "Und dieses Interview von Elke Lichtenegger hat leider, aus welchen unüberlegten Motiven auch immer, eine Verletzung der sowieso angespannten Gesprächssituation bewirkt, für die ich mich nur entschuldigen kann." "Nein, Ö3 denkt nicht so!", betonte Spatt abschließend.

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