100 Demonstranten

Niessl von Fischer als Landeshauptmann angelobt

Hans Niessl ist am Dienstagnachmittag von Bundespräsident Heinz Fischer als burgenländischer Landeshauptmann angelobt worden. Vor der Hofburg hatten sich mittags auch rund 100 Gegner der rot-blauen Zusammenarbeit in dem Bundesland postiert. Niessl nahm diese Aktion nach der Angelobung gegenüber Journalisten "zur Kenntnis".

Niessl ist bereits Routinier, es war seine vierte Angelobung - erstmals allerdings als Chef einer rot-blauen Landesregierung. Gegner dieser neuen Zusammenarbeit, darunter die Sozialistischen Jugend, äußerten mit Glockengebimmel und Transparenten ihren Unmut - bei verhältnismäßig großem Polizeiaufgebot. Von sechs Personen in Schweinemasken wurden auch Flugzettel verteilt. Darauf gedruckt fand sich der SPÖ-Bundesparteibeschluss gegen jedwede Koalition mit der FPÖ. Niessl zeigte sich den Demonstranten bei seinem Eintreffen und Verlassen allerdings nicht. Er erklärte später, dass er sich mit dem Auto bis zur Eingangstür habe fahren lassen.

In der Hofburg gratulierte Fischer Niessl dann zu seiner Wahl in der konstituierenden Sitzung des Landtags vergangene Woche und wünschte ihm alles Gute für die "große, verantwortungsvolle" Aufgabe. In Anwesenheit von Bundeskanzler und Parteichef Werner Faymann erklärte der burgenländische Landeshauptmann "ich gelobe" und bekräftigte das Gelöbnis durch Handschlag und Unterschrift.

"Nehme zur Kenntnis, dass manche protestieren"
Mit Niessl in die Hofburg gekommen waren seine Frau Christine sowie sein gesamtes Büroteam. Im Anschluss an die Zeremonie lud Fischer noch zu einem Umtrunk. Niessl sprach danach gegenüber Journalisten von einem "normalen Vorgang": "Ich nehme zur Kenntnis, dass manche protestieren, wenige Burgenländer." Er verwies darauf, dass das Burgenland rund 290.000 Einwohner habe und bei der konstituierenden Sitzung nur vier Demonstranten gezählt wurden. Auch diesmal war die Zahl der Protestierenden überschaubar. Auf die Frage, ob das die Angelobung trübt, meinte Niessl, er freue sich darüber, dass ihn Fischer angelobt habe, sowie auf die Arbeit. Diese solle dann auch beurteilt werden.