Nach Geiselnahme

Niederösterreicher auf US-Basis in Ramstein gelandet

Österreich
19.01.2013 18:00
Jener 36-jährige Niederösterreicher, der bei der Geiselnahme in der algerischen Wüste ins Schussfeld islamistischer Terroristen geraten war, ist am Samstag nach Deutschland ausgeflogen worden und sicher auf der US-Militärbasis Ramstein (Bild) gelandet. Das bestätigte das Außenministerium in Wien. Unterdessen hat die algerische Armee einen "letzten Angriff" auf die belagerte Gasförderanlage unternommen.

In seiner Heimat Zwettl werde der Niederösterreicher bereits erwartet, sagte Vizebürgermeister Johannes Prinz Samstagmittag. Genauere Auskünfte wolle die Familie aus Sicherheitsgründen nicht geben, betonte er. Bereits am Freitag hatte sich der Niederösterreicher bei seinen Angehörigen gemeldet. "Es geht mir gut", habe Christoph Z. zu seiner Familie gesagt, berichtete das Außenministerium.

Das Bangen um den 36-jährigen BP-Mitarbeiter hatte Freitagmittag ein glückliches Ende genommen. "Wir haben soeben vom algerischen Außenminister die erfreuliche Information erhalten, dass der Österreicher, der sich auf dem von islamistischen Terroristen angegriffenen Gasfeld im Osten Algeriens befand, in Sicherheit ist", hatte Außenminister Michael Spindelegger verkündet.

Wie der 36-Jährige seine Freiheit wiedererlangte, ist unklar. Z. konnte sich während der Attacke der Islamisten offenbar verstecken. Ob er sich selbst retten konnte oder vom algerischen Militär befreit wurde, ist eine von vielen offenen Fragen im Bezug auf die Massen-Geiselnahme.

Kritik an algerischen Behörden
Vor der Bestätigung der erfreulichen Meldung, dass der Österreicher nicht mehr in der Gewalt der Geiselnehmer ist, hatte Außenminister Spindelegger den Umgang der algerischen Behörden mit der Situation kritisiert: "Wir wurden ebenso wenig wie die anderen Partner über die Militäroperation der Algerier informiert." In einer derartigen Situation müssten Sicherheit und Gesundheit der Geiseln oberste Priorität haben. Spindelegger erwarte sich, "dass sich auch die algerischen Sicherheitskräfte dem verpflichten und alles unterlassen, was die Sicherheit der Geiseln gefährdet. Das haben wir der algerischen Seite auch unmissverständlich klargemacht".

Algerische Armee: "Letzter Angriff" am Samstag
Am Samstag hat sich die Lage in der algerischen Gasförderanlage ein letztes Mal dramatisch zugespitzt. Nachdem die Terroristen begonnen hatten, ihre letzten Geiseln zu ermorden, stürmte die algerische Armee laut Medienberichten das Gelände. Dabei sollen elf Geiselnehmer getötet worden sein. Die Islamisten sollen davor mindestens sieben ausländische Geiseln umgebracht haben (siehe Story in der Infobox). Die Behörden in Algerien sprachen von einem "letzten Angriff". Mittlerweile seien keine Menschen mehr in der Gewalt der Terroristen.

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