Bis Babypause

Nachbaur bleibt vorerst Team-Stronach-Klubobfrau

Österreich
25.11.2014 19:07
Kathrin Nachbaur bleibt vorerst Klubobfrau des Team Stronach. Das sagte sie am Dienstagabend nach einer gut dreieinhalbstündigen Krisensitzung ihres Parlamentsklubs. Gleichzeitig kündigte sie mit Verweis auf ihre Schwangerschaft an, sich in weiterer Folge zurückziehen und die geschäftsführende Klubobfrau Waltraud Dietrich als Nachfolgerin vorschlagen zu wollen.

Der Rückzug werde rund um den Geburtstermin Ende März stattfinden, sagte Nachbaur. Berichte über eine Vertrauensabstimmung im Klub wies sie zurück, vielmehr äußerte sie sich enttäuscht über "Intriganten" und die Medienberichterstattung der vergangenen Tage.

"In den letzten Tagen habe ich sehr viel erlebt", so Nachbaur. Von herzlichen Menschen, die ihr Mut zusprachen, "bis zu den wirklichen charakterlosesten Intriganten", außerdem einen enormen Medienrummel mit "dreistesten Lügengeschichten". Das sei eine "wirklich schockierende Erfahrung" gewesen, die sie "sehr, sehr belastet und gekränkt" habe. Wer die angesprochenen Intriganten seien, wollte sie nicht sagen.

"Stolzes Mitglied im Team Stronach Steiermark"
Nach der Krisensitzung wurde vielmehr Einigkeit demonstriert. Die Abgeordneten des Team Stronach positionierten sich hinter Nachbaur und applaudierten mehrmals. Angesichts der Debatten um ihren Austritt aus der Bundespartei betonte Nachbaur, dass sie weiterhin "stolzes Mitglied im Team Stronach Steiermark" sei und zu den Werten Frank Stronachs stehe. Nach ihrem Rücktritt als Klubobfrau will Nachbaur einfache Abgeordnete und Wirtschaftssprecherin bleiben.

Parteigründer Stronach und sie hätten sich ausgesprochen: "Wir haben Meinungsverschiedenheiten, ja, aber das ist menschlich." Sie stehe voll hinter dem Programm, an der Umsetzung müsse man aber noch arbeiten. Die Meinungsverschiedenheiten mit Stronach seien der Grund gewesen, dass sie aus der Bundespartei ausgetreten war und den Posten der Vizeparteichefin zurückgelegt hatte. Das heiße aber nicht, "dass ich nicht mehr loyal bin".

"Im Zentrum": "Ich war komplett neben mir"
In den vergangenen Tagen hatten einige Abgeordnete darauf gepocht, dass es keine parteifreie Klubobfrau geben könne. Am Dienstag betonte Nachbaur, es habe "augenblicklich" die Mitteilung gegeben, dass sie nicht aus der steirischen Landespartei ausgetreten sei. Das hätte sie freilich selbst klarstellen können, etwa im Rahmen der ORF-Sendung "Im Zentrum" am Sonntagabend. Für diese wolle sie sich entschuldigen: "Ich war komplett neben mir, da war ich nicht gut drauf."

Die Krisensitzung war notwendig geworden, weil Nachbaur in der Vorwoche ihren Rücktritt von der Funktion der stellvertretenden Parteichefin bzw. ihr Ausscheiden aus der Stronach-Bundespartei bekannt gegeben und die Partei damit ins Schleudern gebracht hatte. Hinter den Kulissen war ein Machtkampf entbrannt, Nachbaur wollte trotz Austritts ihren Posten als Klubobfrau behalten.

Klubkollege Lugar sieht das Problem gelöst
Einer, der sich zuletzt gegenüber Nachbaur äußerst kritisch geäußert hatte, zeigte sich am Dienstag besänftigt: Klubkollege Robert Lugar sprach von einer "guten Lösung". Er gehe davon aus, dass Dietrich nach dem angekündigten Rückzug Nachbaurs von der Klubspitze zur Obfrau gewählt werde. Von der massiven Kritik Nachbaurs - Stichwort: "Intriganten", die falsche Gerüchte über sie in Umlauf gesetzt hätten - fühle er sich nicht angesprochen. "Ich bin im besten Einvernehmen mit ihr", so Lugar.

Dietrich zeigte sich stolz auf das Team. Dieses habe einmal mehr gezeigt, "wie groß der Zusammenhalt ist". Aufgabe werde es nun sein, in den Ländern bestehende Unsicherheiten zu beseitigen. Ob sie selbst auch Vizeparteichefin wird, sei noch nicht entschieden.

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