Es gebe keinen fundierten Beweis für die Schuld des 29-Jährigen, der sich nach dem Angriff am Tatort aufgehalten hatte, meinte das Gericht. Die Tatwaffe wurde nie gefunden, der Fall müsse daher neu aufgerollt werden, berichtete die Triester Tageszeitung "Il Piccolo". Ermittlungen sollen jetzt das Umfeld der 46-jährigen Villacherin noch genauer beleuchten.
Opfer beinahe Kehle durchtrennt
Der Inder wurde im vergangenen November erstinstanzlich zu acht Jahren Haft verurteilt. Er war schuldig erklärt worden, der Villacherin am 17. Mai 2012 mit einem scharfen Gegenstand beinahe die Kehle durchtrennt zu haben. Das Opfer musste sechs Stunden lang notoperiert werden und lag lange in einem Triester Krankenhaus im künstlichen Koma.
Der Angeklagte, der kaum Italienisch spricht, war zwei Wochen nach der Tat verhaftet worden und befindet sich seitdem in Triest in Haft. Die Kärntnerin identifizierte den Angeklagten später als ihren Angreifer. Der Beschuldigte bestritt hingegen die Vorwürfe bis zuletzt.
46-Jährige zeigte wenig Kooperationsbereitschaft
Die Ermittler bemängelten laut "Il Piccolo", dass das Opfer wenig Kooperationsbereitschaft mit der Justiz gezeigt habe. Nachdem sie das Krankenhaus verlassen habe, sei die Frau nach Villach zurückgekehrt und habe weder einen Rechtsanwalt beauftragt noch am Prozess teilgenommen.
Das Berufungsgericht meinte, dass das Privatleben der Frau im Rahmen der Ermittlungen bisher zu wenig beleuchtet worden sei. Sie hatte laut Medienberichten kurz vor dem Angriff eine Beziehung in Villach unterbrochen. Diesbezüglich sollen in den nächsten Tagen zwei Zeugen aus Triest befragt werden, die die Frau gut kannten.
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