Sperre aufgehoben

Nach Explosion in Sbg: Waffendepots geräumt

Österreich
23.01.2014 12:12
Jene zwei Waffendepots, die nach der Explosion einer Granate im Salzburger Golling entdeckt worden waren, sind mittlerweile geräumt. "Alles, was gefährlich ist oder auf den ersten Anschein als verboten gilt, wurde abtransportiert", erklärte am Donnerstag der Leiter des Salzburger Landesamtes Verfassungsschutz, Hermann Rechberger.

Allein um die 400 Stück Granaten verschiedenen Kalibers seien in dem Wohnhaus - wo es vor einer Woche zu der Explosion kam - und in einer Scheune in Golling gelagert worden, schilderte Wolfgang Korner, Leiter des Entminungsdienstes in Wien.

Teil der Kriegsrelikte kontrolliert gesprengt
Ein kleiner Teil des insgesamt rund vier Tonnen wiegenden Arsenals an Kriegsrelikten, Waffen, Sprengkörpern und Munition wurde in dieser Woche in der nahe gelegenen Gemeinde Werfen in einem alten Steinbruch von Beamten des Entminungsdienstes kontrolliert gesprengt. Ein längerer Transportweg erschien zu gefährlich. Zur Detonation gebracht wurden laut Korner Granaten, Treibladungspulver und Sprengstoffe. "Das war schon eine gewisse Menge, rund 50 Kilogramm."

Das übrige Kriegsmaterial wurde am Mittwoch mit einem gepanzerten Lastwagen in einen Munitionsbunker des Entminungsdienstes ins südliche Niederösterreich gebracht. "Es wird als Deposit aufbewahrt und dient als Beweismittel, weil der Fall gerichtsanhängig ist", erklärte Korner. Ein Protokoll über die genaue Stückzahl und Art der Fundstücke wird noch erstellt.

"Alles, was unter ein Gefährdungspotenzial fällt, wurde abtransportiert", erläuterte Rechberger. "Was nicht verboten ist, wird zurückgegeben. Unbrauchbare, ungefährliche Kriegsrelikte, Metallschrott, also alles, was keinen Gefechtswert hat, ist zurückgeblieben. Kisten ohne Inhalt sind noch in der Scheune."

Wohnhaus und Scheune wieder zugänglich
Das Wohnhaus, in dem der 42-jähriger Militaria-Händler am Donnerstag der Vorwoche beim Entschärfen einer Granate durch die Explosion schwere Verbrennungen erlitten hatte, und auch die Scheune sind mittlerweile wieder zugänglich. Das Platzverbot und auch die Umgebungssperre wurden dem Leiter des Landesamtes Verfassungsschutz zufolge wieder aufgehoben.

Zudem wurde auch noch in Bayern ein weiteres Lager mit Kriegsmaterialien gefunden. Dabei handelte es sich aber um ordnungsgemäß unbrauchbar gemachte Munition, informierte die Polizeiinspektion Freilassing. Ob es noch weitere Waffenlager des Mannes gibt, ist noch nicht geklärt. "Wir haben mehrere Hinweise bekommen. Die Untersuchungen laufen, es ist Nichts auszuschließen. Der Verdacht ist aber nicht bestärkt worden", erklärte Rechberger.

42-Jähriger im Spital befragt
Mit dem Militaria-Händler, der weiterhin stationär im Spital betreut wird, hat die Polizei am Dienstag ein erstes Gespräch geführt. Es handelte sich aber noch nicht um eine formelle Beschuldigteneinvernahme. Die Beamten wollen zuerst auch noch in seinem Umfeld ermitteln.

Offenbar will der 42-Jährige seine Sammelleidenschaft beenden, keine Kriegsrelikte mehr mit Metalldetektoren ausgraben und "den ganzen Krempel" verkaufen. Gegen den Gollinger wird wegen Vergehen nach dem Kriegsmaterialgesetz und wegen Gefährdungsdelikten nach dem Strafgesetzbuch ermittelt.

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