In NÖ und Stmk

Nach erneuten Überflutungen: Lage beruhigt sich

Österreich
14.09.2014 17:59
Nach einer erneuten massiven Regenfront in der Nacht auf Sonntag, die in der Steiermark und auch vereinzelt in Niederösterreich wieder zu Überschwemmungen und Hangrutschungen geführt hatte, hat sich Lage am Sonntagnachmittag langsam entspannt. Laut Landesfeuerwehrverband waren vor allem die Bezirke Leibnitz, Graz-Umgebung, Weiz wie auch Teile des Bezirkes Südoststeiermark betroffen gewesen, in Niederösterreich der Bezirk Bruck an der Leitha und der Bezirk Baden.

Insgesamt standen in der Steiermark am Sonntag bis zu 3.500 Feuerwehrleute im Einsatz. Über die Ufer getretene Bäche, überflutete Straßen, Gebäude und landwirtschaftliche Flächen prägten das Bild in den betroffenen Gebieten. Mit Tauch- und Schmutzwasserpumpen wurde gegen die Widrigkeiten der Natur gekämpft, vereinzelt mussten laut Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband auch umgestürzte Bäume beseitigt werden. Seit den frühen Morgenstunden ging die Zahl der Notrufe aber zurück, am Nachmittag kamen keine neuen Alarmierungen mehr hinzu.

Pfadfinderlager evakuiert, Pferde aus Reitstall gerettet
Ein Hotspot im Bezirk Leibnitz war die Gemeinde Heimschuh, wo die großflächigen Überflutungen den Einsatz von gleichzeitig zwölf Feuerwehren notwendig machten. Eine Ölmühle stand einen Meter unter Wasser, dort ging der Pegelstand im Laufe des Tages aber glücklicherweise zurück.

Insgesamt waren im Bezirk 400 Kräfte eingesetzt. In Leibnitz musste ein Pfadfinderlager evakuiert werden, in Kaindorf an der Sulm wurden die Wochenendhäuser am Sulmsee evakuiert, in Untergralla mussten die Pferde eines Reitstalls in Sicherheit gebracht werden, zählte Herbert Putz vom Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz auf. In St. Johann im Saggautal bereiteten zahlreiche Hangrutschungen Sorge: Hier mussten Bewohner über die Nacht ihre Häuser verlassen. Doch auch hier entspannte sich die Situation laut Landeswarnzentrale, die Pegelstände stagnierten oder waren bereits wieder rückläufig.

Schäden noch nicht abschätzbar
Das gesamte Schadensausmaß der Unwetter könne noch nicht abgeschätzt werden, Tausende Hektar von Getreide- und Gemüsekulturen stünden unter Wasser, hieß es am Sonntagnachmittag vonseiten des für Hochwasserschutz zuständigen Agrarlandesrates Johann Seitinger (ÖVP). Nun sei schnelle Hilfe für die Betroffenen notwendig, erklärte Seitinger. Erntemaschinen könnten zur Rettung der Ernte auf den durchnässten Böden gar nicht eingesetzt werden. Davon seien auch die Obst- und Weinbauern betroffen.

Überschwemmungen auch in Niederösterreich
Die starken Regenfälle in der Nacht führten auch in Niederösterreich zu Überschwemmungen geführt. Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos trat in der Nacht auf Sonntag in Wolfsthal (Bezirk Bruck an der Leitha) ein Teich über die Ufer und setzte mehrere Häuser unter Wasser. Sieben Feuerwehren mit 65 Einsatzkräften waren mit Auspumparbeiten beschäftigt.

Der erste Notruf hatte die Alarmzentrale der Feuerwehr um 1.50 Uhr erreicht. Eine Anrainerin des Gewässers meldete, dass ihr Schwimmbecken überflutet sei. In den folgenden Minuten gingen weitere Notrufe bei der Feuerwehr ein, den Anrufern zufolge stand das Wasser in ihren Kellern bis zu 75 Zentimeter hoch. Bei der Erkundung durch den Einsatzleiter der Feuerwehr stellte sich heraus, dass ein Löschteich neben dem Sportplatz über die Ufer getreten war.

Das Wasser bahnte sich einen Weg durch kleine Gräben in der Ortschaft, die ebenfalls binnen weniger Minuten überliefen. Die Keller und teilweise Wohnräume von sechs Häusern wurden überflutet.

Auch der Bezirk Baden war vom Starkregen betroffen. So wurden mehrere Keller unter Wasser gesetzt. Betroffen waren 60 Objekte in den Gemeinden Pottendorf, Mitterndorf und Ebreichsdorf. Hier standen bis zu 100 Feuerwehrleute im Einsatz.

Hochwassersituation in Jennersdorf entspannt sich
Unterdessen hat sich die Hochwassersituation im burgenländischen Bezirk Jennersdorf beruhigt. Alle Straßen, die am Samstag noch unter Wasser standen, seien wieder passierbar. Neun Feuerwehren seien aber immer noch im Einsatz um die Pumpstation des Abwasserverbandes in Mogersdorf zu sichern und so das Kanalsystem in Gang zu halten, teilte das Landesfeuerwehrkommando Sonntag früh mit.

Insgesamt waren seit Samstag rund 500 Feuerwehrleute aus dem Bezirk Jennersdorf im Hochwassereinsatz, zog Bezirksfeuerwehrkommandant Günther Bock eine Zwischenbilanz. Besonders betroffen waren der Bezirksvorort, wo der Grieselbach über die Ufer getreten war, und die Ortschaften Mogersdorf und Weichselbaum. Derzeit sehe es gut aus, so Bock. Sollte der Regen wieder deutlich stärker werden, könnte sich die Lage aber erneut zuspitzen. Über den vom Hochwasser verursachten Sachschaden konnten die Einsatzkräfte am Sonntag noch keine Angaben machen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele