Täter in Puma-Jacke

Mann überfiel drei Tankstellen: 10,5 Jahre Haft

Österreich
25.09.2014 07:18
Herbst 2013: Innerhalb von drei Wochen überfällt ein mit einem auffälligen Trainingsanzug bekleideter Mann Tankstellen im steirischen Gratkorn, Bad Aussee sowie in Grafenstein in Kärnten. Der Verdacht fiel nach Monaten auf den 23-jährigen Steirer Granit P. Der wurde jetzt in einem Indizienprozess nicht rechtskräftig zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt.

Der Räuber in der auffälligen Puma-Jacke zog seine Spur durch den Süden Österreichs. Am 30. September betrat er vermummt eine Tankstelle in Gratkorn, nur acht Tage später überfiel er eine Tankstelle in Bad Aussee – die Bekleidung und die Waffe, eine silberne Pistole, waren dieselben. Am 16. Oktober wurde eine Tankstelle in Kärnten Ziel seines Angriffs. Dort machte er sogar von der Schusswaffe Gebrauch, um die Angestellte einzuschüchtern.

Beamte erkannten Kappe wieder
Nach einigen Ermittlungen, die zunächst ins Leere liefen, fiel der Verdacht auf den 23-jährigen Steirer Granit P. Auf ihn war die Polizei aufmerksam geworden, nachdem er im Vorjahr einer 82-Jährigen die Handtasche entrissen hatte, geschnappt wurde und für den Raub verurteilt wurde. Bei der Verhandlung bemerkten die Beamten, dass der Angeklagte dieselbe Kappe wie der Tankstellenräuber trug.

Bei der Vernehmung und auch bei der leugnete der Verdächtige aus Gratkorn jeglichen Zusammenhang mit den Überfällen. Doch die Auswertung von Telefondaten ergab, dass er sich zu den Tatzeitpunkten immer in der Nähe der Tatorte aufgehalten hatte. Sein Auto-Kennzeichen war gesichtet worden, Zeugen wollten ihn erkannt haben.

Staatsanwaltschaft: "Erklärungen sind haarsträubend"
Der Angeklagte bestritt das alles vor Gericht vehement. Er fahre halt viel mit dem Auto in Österreich herum, er habe keine Geldprobleme gehabt, weil sein Vater ihn unterstützte. Die Staatsanwältin: "Seine Erklärungen sind haarsträubend, er ist kreativ im Erfinden von Geschichten." "Keine Beweise und nur wenige Indizien" sahen die Verteidiger, die einen Freispruch forderten.

Richterin Elisabeth Juschitz: "Die Sache mit der alten Frau zeigt einen üblen Charakterzug." Außerdem sei die Gewaltbereitschaft bei den Überfällen merkbar größer geworden. Das Urteil: Zehneinhalb Jahre Haft.

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