War hoch verschuldet

Mann betrog und erpresste Bekannte: Haftstrafe

Österreich
06.03.2014 15:37
Ein 46-jähriger Pferdehändler und Reitstallbesitzer ist am Donnerstag in Graz wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs und schwerer Erpressung zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, wobei ihm 16 Monate auf eine Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen werden. Er hatte - bereits hoch verschuldet - Privatkredite von Bekannten aufgenommen. Einer hilfsbereiten Freundin soll er auch gedroht haben, dem Ehemann von den Krediten zu erzählen, wenn sie nicht mehr helfe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Steirer hatte vor etwa zehn Jahren einen Reitstall südlich von Graz betrieben und sich offenbar bei der Finanzierung übernommen. Als auch noch eine Kundin, die 15 Pferde bei ihm eingestellt hatte, ihre Tiere abzog, liefen seine Exekutionen aus dem Ruder. 2007 erklärte sich eine 51-jährige Kundin, zu der er ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte, bereit, finanziell zu helfen. Erst waren es 50.000 Euro, später beglich sie Rechnungen für ihn, nahm Kredite für ihn auf und schenkte ihm sogar zwei Baugründe, "einer davon war von meiner Oma", sagte die Frau vor Gericht unter Tränen.

Angeklagter: "Wollte alles zurückzahlen"
Die 51-Jährige erklärte, sie habe nie von sich aus die Hilfe angeboten, stets habe er sie gebeten und später auch bedrängt. Schließlich soll er ihre Gelder erpresst haben, denn ihr Mann wusste nichts von den Krediten: "Er sagte, es sei für meinen Mann unglaubwürdig, dass ich ihm Geld gegeben habe, ohne dass wir ein Verhältnis hatten", so das Opfer. Der 46-Jährige bestritt zunächst den Betrug und die Erpressung. "Ich wollte alles zurückzahlen", erklärte er. Die 51-Jährige habe die Hilfe angeboten und ein Verhältnis hätten die beiden sowieso nicht miteinander gehabt.

Staatsanwalt: "Sie haben die Leute geschröpft"
Nach der Mittagspause entschied sich der 46-Jährige auf Anraten seines Verteidigers dann doch zu einem teilweisen Geständnis: Ihm sei klar gewesen, dass er das geliehene Geld wohl nicht mehr zurückzahlen könne. Damit war der bedingte Vorsatz für einen Betrug erfüllt.

"Ich habe aber nie jemanden bedroht oder erpresst", beharrte der Steirer. Sich so viel Geld zu leihen, sei "ein Fehler" gewesen. Der Vertreter des 51-jährigen Opfers sprach von insgesamt 435.000 Euro, die der Frau an Schaden entstanden sei. Die Frau ist mittlerweile mit ihren Nerven am Ende und befindet sich in Therapie.

Für den Staatsanwalt war zum Schluss klar: "Der Reitstall hat nicht funktioniert, dann haben Sie die Leute geschröpft. Am Ende nutzten Sie den psychischen Verfall des Opfers aus." Nach der Urteilsverkündung erbat sich der Beschuldigte drei Tage Bedenkzeit.

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