Aus Lift gefallen

Männer ließen Achtjährigen im Stich – ausgeforscht

Österreich
05.02.2015 13:52
Jene beiden Männer, die im Salzburger Skigebiet Flachau den Absturz eines Achtjährigen aus einem Sessellift verschuldet und den schwer verletzten Schüler seinem Schicksal überlassen hatten, sind ausgeforscht worden. Die Skifahrer aus den Niederlanden rechtfertigten ihr rücksichtsloses Verhalten damit, dass sie davon ausgegangen seien, dem Achtjährigen werde bereits geholfen. Die Urlauber werden angezeigt.

Der dramatische Vorfall spielte sich laut Polizei am Mittwoch gegen 11 Uhr am Sessellift "Star Jet 1" am Flachauer Griessenkar ab. Der achtjährige Bub - er gehörte einer Schulskigruppe an - stieg mit den beiden ihm unbekannten Männern in den Lift. Die Fahrt verlief zunächst ohne besondere Vorkommnisse, bis sich der Sessellift dem Ausstieg näherte.

Sicherheitsbügel zu früh geöffnet
Noch vor Beginn der angebrachten Auffangnetze öffneten die beiden Männer den Sicherheitsbügel - ein fataler Fehler. Der Achtjährige rutschte aus dem Sitz, stürzte etwa fünf Meter in die Tiefe und landete im Schnee. Dabei brach er sich den Unterarm und zog sich zudem Abschürfungen im Gesicht zu.

Männer überließen Bub seinem Schicksal
Die beiden Verursacher des Unglücks, die den Sturz des Buben wohl mitbekamen, tangierte das Schicksal des Schülers aber offenbar gar nicht. Die Männer stiegen aus dem Lift und machten sich, ohne dem Achtjährigen zu helfen oder sich zumindest über seinen Gesundheitszustand zu informieren, einfach davon.

Augenzeugen des Unglücks eilten dem schwer verletzten Schüler indes zu Hilfe und alarmierten die Einsatzkräfte. Mit der Pistenraupe wurde der Achtjährige ins Tal gebracht und ins Krankenhaus eingeliefert.

Duo am Donnerstag von Liftpersonal wiedererkannt
Am Donnerstagvormittag zog es die beiden Männer allerdings erneut auf die Piste und dabei auch noch zum selben Sessellift. Die Skifahrer wurden dort vom Liftpersonal wiedererkannt - die Polizei wurde alarmiert. Auf die Frage, warum sie dem Achtjährigen am Mittwoch nicht geholfen hatten, gaben die beiden Niederländer im Alter von 50 und 62 Jahren an, dass sich nach dem Vorfall bereits mehrere Menschen bei dem verletzten Kind eingefunden hätten. Sie seien davon ausgegangen, dass er bereits versorgt werde.

Zudem erklärten sie, dass sie den Vorfall einem Mitarbeiter der Bergbahnen gemeldet hätten. Diese Angaben würden noch überprüft, sagte Polizeisprecherin Irene Stauffer. Die Urlauber erwarten nun Anzeigen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung.

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