Auslandsfranzosen

Macron lässt Le Pen in Österreich weit hinter sich

Österreich
24.04.2017 18:56

Wäre es nach den in Österreich lebenden Franzosen gegangen, hätte Emmanuel Macron um ein Haar schon im ersten Wahlgang das Rennen um die französische Präsidentschaft für sich entschieden. 46,7 Prozent der hierzulande abgegebenen gültigen Stimmen konnte der sozialliberale Kandidat für sich verbuchen. Front-National-Chefin Marine Le Pen hat dafür unter den Auslandsfranzosen in Österreich kaum Fans: Lediglich 3,9 Prozent stimmten für die rechtsextreme Kandidatin.

In Frankreich ging die erste Runde der Präsidentschaftswahlen bekanntlich deutlich anders aus: Macron liegt auch dort vorne, allerdings hat er mit 24,01 Prozent einen knapperen Vorsprung auf Le Pen mit ihren 21,3 Prozent.

Die anderen Kandidaten mit nennenswerten Wählerstimmen schnitten in Österreich weitgehend ähnlich ab wie im Mutterland: Der Republikaner Francois Fillon erhielt mit 19,3 fast gleich viel (20,01), der Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon mit 14,9 nicht drastisch, aber doch merklich weniger als zu Hause (19,58). Der Sozialist Benoit Hamon, der in Frankreich mit 6,36 Prozent untergegangen war, schnitt in Österreich ein wenig besser ab (10,6).

Insgesamt gingen in Österreich 3584 Auslandsfranzosen wählen - und sie meinten es auch fast alle ernst: 99,96 Prozent ihrer abgegebenen Stimmen waren gültig, wie aus den Daten auf der Website der französischen Botschaft in Wien hervorgeht.

Hollande gibt Wahlempfehlung für Macron ab
Auch wenn Le Pen so viele Stimmen wie noch nie in der Geschichte ihrer Partei erhielt, wird es die rechtsextreme Politikerin in der Stichwahl am 7. Mai schwer haben. Noch am Sonntagabend verkündeten Links- wie Rechtspolitiker, Macron zu unterstützen. Am Montag gab auch der scheidende Präsident Francois Hollande eine Wahlempfehlung für den linksliberalen Kandidaten ab. Hollande rief zur nationalen Einheit gegen den Front National auf: "Ich werde Macron wählen."

Dass Hollande sich für Macron ausspricht, war erwartet worden. Das Verhältnis der beiden ist allerdings von Spannungen geprägt. Hollande hatte Macron als seinen "Ziehsohn" 2012 in den Elyseepalast geholt und 2014 zum Minister gemacht. Dann schied Macron Mitte 2016 aus der Regierung aus und nahm selbst Kurs auf höchste Staatsamt. Manche sprachen von Verrat.

Stichwahl-Gegner bereits im Kampfmodus
Der Wahlkampf für das Präsidentschaftsduell ist bereits im vollen Gange. Le Pens Kampagnenchef warf Macron vor, er gehöre zum alten System und wolle zu wenig gegen den Terror, die entfesselte Globalisierung und die Einwanderung tun. Macrons Sprecher sagte, Le Pen habe sich in der Wirtschafts- und Steuerpolitik "wie eine Weihnachtsfrau" verhalten. "Sie hat die Steuergeschenke vervielfacht." Das sei unverantwortlich.

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