Verengte Schlagader

Lebensgefahr im Wahlkampf: Operation rettete Pröll

Österreich
23.12.2013 15:57
Einen Tag vor Weihnachten und seinem Geburtstag sprach Niederösterreichs Landeschef Erwin Pröll nun erstmals über die Operation, die sein Leben rettete, und warum er heuer unter Lebensgefahr in den Wahlkampf zog. Der mächtige Mann der ÖVP litt unter einer verengten Halsschlagader.

Bei der niederösterreichischen Landtagswahl im März, bei der Erwin Pröll die absolute Mehrheit verteidigen konnte, war ihm nichts anzumerken. Tatsächlich jedoch war der Landeschef mit einer verengten Halsschlagader und unter Lebensgefahr in den Wahlkampf gezogen, wie er nun im Interview mit den niederösterreichischen Bezirksblättern schilderte.

Operation wegen Wahlkampf verschoben
"Bereits vor vier Jahren wurden bei einer Vorsorgeuntersuchung kleine Ablagerungen in der Halsschlagader erkannt, kurz vor der intensiven Wahlkampfphase wurde festgestellt, dass die Carotis zu 74 Prozent zu war", so Erwin Pröll zur "Krone". Nach Beratungen mit den Ärzten und seiner Familie habe er sich entschlossen, die Operation auf nach dem Wahlkampf zu verschieben. "Ich habe bis zwei Tage vor dem Eingriff im Mai gearbeitet, da waren dann nur noch 20 Prozent der Schlagader frei. Jetzt geht es mir blendend", sagt Pröll.

"Regierung hat Chance, Fehler zu korrigieren"
Was die derzeitigen heftigen Turbulenzen in der ÖVP und den großen Unmut der Schwarzen in den westlichen Bundesländern über das "ostlastige" Regierungs- und Führungsteam betrifft, hofft Erwin Pröll nun auf einen "Weihnachtsfrieden" und darauf, dass sich "die Gemüter beruhigen". Das neue Team werde zeigen müssen, was es kann, die Regierung habe die Chance, alte Fehler zu korrigieren.

Kommentar von Peter Gnam
Ein paar Eingeweihte werden es wohl gewusst haben, er selbst ist erst jetzt an die Öffentlichkeit gegangen: Niederösterreichs politisch so erfolgreicher Landeshauptmann Erwin Pröll ist – wie man in diesem Bundesland und auch sonstwo zu sagen pflegt – dem Tod von der Schaufel gesprungen. Eigentlich hätte Pröll im Herbst 2012 wegen einer Verengung der Schlagader operiert werden müssen, weil die Ärzte Schlaganfall-Alarm gegeben haben, doch Pröll schob die Operation wegen der NÖ-Wahl hinaus.

Ein Wahnsinnsrisiko natürlich, doch es ist dann alles gut ausgegangen. Deshalb für den Heiligen Abend alles Gute zum Geburtstag, Herr Landeshauptmann, und Gesundheit, denn das ist nicht nur für Sie, sondern für alle wohl das Wichtigste. Das kommt noch weit vor den Geschenken, die einem unter den Christbaum gelegt werden.

Politisch rührt Erwin Pröll ja unverdrossen weiter um. Es wird sogar erzählt, dass er mit ein Architekt der Auswahl von ÖVP-Regierungsmitgliedern gewesen ist und dass deshalb die Schwarzen in Salzburg, Tirol und vor allem der Steiermark wieder einmal stinksauer auf den Niederösterreich-Häuptling sein sollen.

Mag schon stimmen, doch was haben die Landesparteien der ÖVP in diesen drei Bundesländern an Erfolgen vorzuweisen? In Wahrheit wenig bis gar nichts im Vergleich zu Erwin Pröll. Der hat in Niederösterreich für seine ÖVP gerade erst die absolute Mehrheit verteidigt – und sich dann operieren lassen.

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