Die Lawine hatte sich gegen 17 Uhr gelöst und fünf Teilnehmer eines Gletscherkurses der Bergrettung erwischt. Die insgesamt rund 30 Kursteilnehmer hatten sich zuvor in Gruppen aufgeteilt, die Unglücksopfer waren im Gebiet des Lawinenabgangs am Hohen Burgstall in 2.973 Metern Seehöhe allein unterwegs.
"Gesamter oberer Hang mit abgerutscht"
"Wir haben uns die Unglücksstelle am Montagvormittag angesehen und vermuten, dass sie die Lawine selbst ausgelöst haben", sagte Josef Bierbaumer von der Alpinpolizei. Die Alpinisten hätten laut Bierbaumer einen steilen Hang bewusst gemieden: "Sie haben den Hang weiter unten, an einer flachen Stelle, durchquert. Doch als sich dort ein Schneebrett gelöst hat, ist der gesamte obere Hang mit abgerutscht." In dem Gebiet lagen rund zehn Zentimeter Neuschnee, zum Unglückszeitpunkt herrschten laut Polizei "diesige Lichtverhältnisse".
Teilnehmer ohne Lawinenausrüstung unterwegs
30 bis 45 Minuten nach dem Unglück schaffte es ein Verschütteter, sich aus den Schneemassen zu befreien. Die Teilnehmer des Kurses hatten keine Lawinenausrüstung dabei. "Das ist bei Gletscherkursen nicht vorgesehen. Da hat man Eispickel, Steigeisen und vieles mehr mit und meidet Stellen, die auch nur im Entferntesten lawinengefährlich sein könnten", erklärte Bierbaumer.
Mit Lawinensonden aus der Oberwalderhütte am Hohen Burgstall gelang es schließlich schnell, die vier Verschütteten zu orten. Bierbaumer betonte: "Schon fünf Minuten, nachdem man mit der Suche begonnen hat, konnte man die Alpinisten aus etwa einem Meter Tiefe bergen. Mit einem Lawinensuchgerät wäre das auch nicht schneller gegangen."
Kursleiter und Teilnehmer tot
Trotzdem kam für zwei der Verunglückten, einen 41-jährigen Bergführer und Kursleiter und einen 24-jährigen Teilnehmer, beide aus dem Bezirk Hermagor, jede Hilfe zu spät. "Der Bergretter, der sich befreien konnte, hat zwei Kameraden das Leben gerettet. Wenn er nicht an die Oberfläche gekommen wäre, dann hätte es mehr Tote gegeben", sagte Bierbaumer. Im Einsatz standen 66 Bergretter und Alpinpolizisten, vier Hubschrauber und drei Lawinensuchhunde.
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