Nach Uganda

Kämpfe im Südsudan: Österreicher ausgeflogen

Österreich
13.07.2016 17:55

Fünf Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit versinkt der Südsudan wieder in Gewalt. Seit der Vorwoche toben heftige Kämpfe zwischen regulären Streitkräften und ehemaligen Rebellen. Bisher sollen mindestens 270 Menschen getötet worden sein. Zahlreiche Staaten bringen mittlerweile ihre Staatsbürger in Sicherheit, am Mittwoch wurde auch ein Österreicher ins Nachbarland Uganda ausgeflogen. Fünf weitere Österreicher würden vorerst auf eigenen Wunsch in der Krisenregion bleiben, teilte das Außenministerium in Wien mit.

Das Ministerium hatte zuvor dringend zur Ausreise geraten und eine offizielle Reisewarnung für den Südsudan ausgegeben. In enger Zusammenarbeit mit dem deutschen Auswärtigen Amt werden derzeit deutsche Staatsbürger und andere Ausländer außer Landes gebracht. Die Evakuierungsflüge werden mittels Transall-Flugzeugen durchgeführt. Diese sind gegen mögliche Raketenangriffe besonders geschützt.

Insgesamt hielten sich zuletzt noch etwa 100 Deutsche im Südsudan auf, die meisten von ihnen Diplomaten und Entwicklungshelfer. Zu den Tätigkeiten der Österreicher im Südsudan machte das Außenministerium am Mittwoch keine Angaben. Internationale Fluggesellschaften hatten ihre Flüge nach Juba schon am Sonntag eingestellt.

Waffenruhe hält derzeit weitgehend
Kurz vor dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit der jüngsten Nation der Welt waren am vergangenen Freitag heftige Kämpfe zwischen regulären Streitkräften und ehemaligen Rebellen ausgebrochen. Dabei wurden nach Regierungsangaben mindestens 270 Menschen getötet. Nach Anordnung einer Waffenruhe durch Präsident Salva Kiir hat sich die Lage mittlerweile einigermaßen beruhigt.

Laut offiziellen Angaben wird die Waffenruhe weitgehend respektiert. In Juba sind Läden und Märkte wieder geöffnet, die Menschen wagen sich nach tagelangen Gefechten wieder auf die Straße. Präsident Kiir forderte Ex-Rebellenführer und Vizepräsident Riek Machar unterdessen zu Gesprächen auf. Machar hatte sich zunächst nicht zu der Waffenruhe geäußert.

36.000 Menschen in die Flucht getrieben
Mindestens 36.000 Menschen wurden laut Angaben der Vereinten Nationen durch die jüngsten Kämpfe in die Flucht getrieben. Das ostafrikanische Land war Ende 2013 in einen Bürgerkrieg gestürzt. Seither haben Zehntausende Menschen ihr Leben verloren, rund 2,5 Millionen weitere sind nach UN-Angaben auf der Flucht.

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